Mittwoch, 26. April 2017

Historisch-Kritische Bibelforschung



«Jahrhundertelang war für so gut wie die gesamte Theologie die Bibel Gottes Wort. Das änderte sich erst im Zuge der Aufklärung im 18. und 19. Jahrhundert. Die Bibel wurde nun zunehmend als „menschliches Buch“ gesehen, „das nicht anders verstanden werden kann als andere Bücher auch“ (so der Theologe Heinz Zahrnt). Inzwischen wird die Bibel an allen Theologischen Fakultäten im deutschsprachigen Raum, aber auch an manchen freikirchlichen Ausbildungsstätten historisch-kritisch ausgelegt.» (Quelle)

Nach der Historisch-Kritischen Methode lehren die Fakultäten der Evangelischen wie auch der Katholischen Kirche. Ausserdem auch die Pfarrer-Ausbildung bei den Baptisten und Evang. Methodistischen Kirche (EMK).

«Die historisch-kritische Methode stellte einen Bruch mit der altkirchlichen bzw. mittelalterlichen Bibelauslegung dar. Anders als in jenen Auslegungen betrachtet man das auszulegende Wort als der Geschichte untergeordnet. Solches kam durch Unterordnung „allgemeingültiger Wahrheiten“ unter die Vernunft zustande ... Ein für die Theologie einflussreicher Vertreter war Gotthold Ephraim Lessing, der meinte, dass Offenbarung nichts enthüllen könne, was nicht auch durch Vernunft zu erkennen sei. Abgesehen von der Beschränkung auf das dem menschlichen Verstand Einsichtige ist hier auch eine Tendenz zum Ethischen erkennbar: Der Mensch braucht keine Errettung, sondern eine Anleitung zum rechten Handeln. (Abschnitt gekürzt, O-Quelle Wikipedia)

Das ist in kurzen Worten die Definition der Historisch-Kritischen Methode (HKM). Man erahnt schon damit die weitreichende Tragweite dieser Theologie auf die Christenheit. Der Rationalismus, der dieser Theologie zugrunde liegt, legt zwei Fudamente. Erstens ist die Bibel kein Gottes Wort, sondern Menschenwort und demzufolge gibt es keine Geistigen Deutungen in der Exegese (Entsprechungen) der Bibel. Diese Denkweise hat dann die sogenannte «Chicagoer Erklärung» als ‘Bekenntnistext für bibeltreue Organisationen’ zur Folge, welche heute ausnahmslos auch für alle Freikirchen gilt. Diese besagt u.a., dass die Bibel wörtlich zu nehmen ist, also Geistige Interpreationen nicht opportun, ja sogar gegen die Botschaft der Heiligen Schrift gerichtet sind.
Zweitens widerspricht sich nun die HKM selbst, da die verschiedensten biblischen Berichte sich niemals wie geschrieben zugetragen haben konnten. Klaus Berger, Emeritierter Professor für Neutestamentliche Theologie sagt in seiner Kritik zur HKM:

«Die Himmelfahrt Jesu kann es nicht gegeben haben, weil sie den Naturgesetzen widerspricht – so denken Theologen heute immer noch. Von den Wundern, die Jesus tat, kann es nur solche gegeben haben, die heute auch bei Heilpraktikern vorkommen. Dagegen fallen anspruchsvollere Wunder aus, etwa die Totenerweckung des Lazarus, der Gang über das Meer oder die Speisung der 5.000. Auch die ämonenaustreibungen gelten heute als peinlich.”

Die ehemalige Studentin Anita Kupfermann am Theologischen Seminar Elstal (FH) des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) schreibt in ihrem Buch "Meine Lebenswende, wie Gott mir Glauben schenkte"


  • ·  «Die Entstehungszeit des Markus-Evangelium wird auf die Zeit um bzw. nach dem Jahre 70 n.Chr. datiert. Und zwar aus folgendem Grund: Die kritische Bibelforschung schließt kategorisch aus, dass Jesus Christus die Zukunft voraussehen konnte. Dieses Evangelium berichtet aber davon, dass Jesus Christus die Tempelzerstörung voraussagte. Im Jahre 70 n.Chr. erfüllten sich die Worte von Jesus buchstäblich: der Jerusalemer Tempel wurde durch die Römer zerstört. Der Großteil der kritischen Forscher ist nun der Ansicht, dass es sich hierbei um eine unechte Prophezeiung handelt (vaticinium ex eventu). Sie gehen davon aus, dass die Ankündigung der Tempelzerstörung erst im Nachhinein, also nach 70 n.Chr. Jesus in den Mund gelegt wurde. Das Markus-Evangelium könne nämlich keine Voraussagen über die Tempelzerstörung enthalten, also müsse es auch nach der Tempelzerstörung entstanden sein.
    Mit diesem festgelegten und ungläubigen Vorverständnis wird die gesamte Heilige Schrift kritisch begutachtet, bis letztendlich fast alle ihre Berichte in Frage gestellt werden. Um besser verstehen zu können, was die Erträge der modernen bibelkritischen Forschung sind, möchte ich einige Ergebnisse nennen:
  • ·  Adam und Eva hätten niemals existiert, sondern seien lediglich literarische Symbole für die gesamte Menschheit. Somit hat auch der Sündenfall nicht stattgefunden.
  • ·  Noah mit seiner Arche sei eine Legende und keine wahre Begebenheit.
  • ·  Die 5 Bücher Mose stammen nicht von Mose, stattdessen von mindestens drei Verfassern, die über einen langen Zeitraum hinweg an dieser Komposition arbeiteten und sich teils sogar widersprächen
  • ·  Die zehn Gebote seien nicht von Gott empfangen worden, sondern durch einen langwierigen Wachstumsprozess entstanden (viel später als Mose).
  • ·  Die Eroberungskriege, wie sie z.B. im Buch Josua beschrieben werden, hätten nie stattgefunden.
  • ·  Die Worte und Taten von Jesus in den Evangelien seien oftmals von den späteren Christen erfunden und Jesus in den Mund gelegt bzw. ihm zugeschrieben worden. Vieles also, was die Evangelien berichten, sei historisch gesehen Fiktion. Zum Beispiel hätte Jesus nie etwas über seinen Tod geschweige denn über seine Auferstehung gesagt. Auch dass er der Sohn Gottes oder der Christus ist, sei später ausgedacht worden. Außerdem hätte er nie im Sinn gehabt, eine Gemeinde zu gründen oder die Nichtjuden zu erreichen.» (Quelle)


Na ja, da stehen einem wirklich die Haare zu Berge. Wäre das die Lehre einer Sondergruppe, könnte man mit den Achseln zucken und zur Tagesordnung übergehen. Aber nein, die HKM-Theologie ist die offizielle Lehre der Staatlichen Kirchen und bereits auch schon der grösseren Freikirchen. Da wundert es einem nicht mehr, dass diese den gesamten politischen Liberalismus inklusive den Genderwahn enthusiastisch mitmachen. Pfarrer von Homo-Partnerschaften sind dort keine Ausnahmen.

Wie ist das nur möglich?


Wo liegt der Grund, dass sich eine solche Abartigkeit anbahnen konnte? Der erste Schritt für diese heillose Entwicklung sehe ich schon bei der Reformation. Ganz anders als der wirkliche Reformator Jan Hus, personifizierte Martin Luther Jesus Christus als historischen Jesus Christus, der nun zur Rechten seines Vaters im Himmel sitzt. Der Himmel aber ist in seinem Evangelium dort, wo heute die Satelliten um die Erde kurven oder noch weiter in der Stratossphäre. Jesus Christus ist ausserdem einer der dreiköpfigen Gottheit. Weil Luther Jesus Christus als ausserhalb des Menschen seiend lehrte und die Tatsache, dass das Himmelreich und damit Christus innerhalb des Menschen, im Herzen ist, ignorierte, kann es auch nie zu einem Geistigen Licht kommen. 

Und hier liegt der Hase im Pfefffer. Das kastrierte Evangelium Luthers bringt kein Geistiges Licht hervor – und kann es auch nicht!
Sein Jesus hält sich irgendwo im Weltall auf und alle Welt wartet seit Jahrhunderten auf Sein Wiederkommen, obschon Er gesagt hat «ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme wieder». Also ist dieser Jesus offenbar sogar ein Lügner, denn er liess die seinen während voller zwei Jahrtausenden alleine. Wäre es dem Gläubigen hingegen bewusst, dass Jesus schon immer in seinem Herzen ist, wäre alles Warten absurd. Der Luther-Jesus, der sich mit seinem Wiederkommen Zeit lässt und die Gläubigen damit zum Narren hält, kann in keinem Menschenherzen ein Licht sein. Ein solcher Jesus ist ein Götze, weil schlicht nicht vorhanden.  Der Biblische Jesus ist aber ein ganz Anderer!

Wenn nun eine Ideologie bzw. Theologie auf solchem undurchdachten Unsinn aufgebaut ist, ist die Entstehung einer Historisch-Kritischen Bibelforschung nichts als logisch. Und wenn der oben erwähnte HKM-Kritiker Klaus Berger davon spricht, dass diese offizielle Theologie atheistisch ist, muss ich ihm jedoch widersprechen. Ein Atheist ignoriert die Existenz Gottes, den Glauben und die Notwendigkeit der Erlösung von der Knechtschaft der Sünde. Was aber die HKM-Theologie macht, ist nicht Ignoranz, sondern ein perfider und bewusster Kreuzzug gegen den Glauben, gegen Christus, gegen Gott und gegen die Erlösung am Kreuz. Was «gegen» ist, nennt man «anti». Also Anti-Christus. Den Gründer dieses Anti-Christentum kennen wir ja. Das ist der, der nun gefeiert wird von den Welt»christen». Und am meisten gefeiert wird er - logischerweise - von den ausgewiesenen Christus-Gegnern der HKM-"Theologen" wie Heinrich Bedford-Strohm, Margot Kässmann, Michael Diener, Prof. Dr. Claudia Janssen, feministische Theologin, MarburgZentrum Regenbogen, (Spezialistin für schwul, lesbisch, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell, queer), um nur die wichtigsten zu nennen. 

Wir, die wir einem anderen Jesus Christus glauben und nachfolgen, wissen, dass Er in uns lebt. Wenn auch durch unsere Unzulänglichkeit noch nicht in voller Kraft, so wissen wir, dass Er uns trotzdem führt und beschützt vor solchen gewaltigen antichristlichen Einflüssen. Doch gibt Er uns die Kraft, dass wir solchen Werken der Finsternis nicht teilhaben, sondern diese aufdecken können. Wir wissen und sehen, dass es jedoch etliche Seelen gibt, die aufrichtig und mit Sehnen die Wahrheit suchen, aber sich in den perfiden Fängen der Luthersekten verstrickt haben. Möge Christus ihnen das Licht und die Kraft geben, sich so bald wie möglich davon zu lösen.


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Jesus segne Dich!