Mittwoch, 28. September 2016

Zur Quelle der Wahrheit



Wer aus der Quelle schöpfen will, muss erst gegen den Strom schwimmen um diese Quelle zu erreichen. Wer hingegen mit dem Strom schwimmt, landet früher oder später in trüben Gewässer. Wer gegen den Strom schwimmen will, der braucht etwas mehr Kraft und Anstrengung, als derjenige, der sich einfach treiben lässt und in der entgegengesetzten Richtung recht schnell und ohne Mühe vorankommt. Sei es die Quelle des (lebendigen) Wassers oder die Quelle der Wahrheit – es bleibt sich gleich.

Nun höre ich schon jemanden rufen, "die Quelle der Wahrheit ist einzig und allein nur die Bibel". Richtig, mein Bruder, die Bibel ist ohne Zweifel Wahrheit, da gibts keine Widerrede.
Aber ist die Bibel auch die Quelle der Wahrheit? Hier kommen schon Zweifel auf, denn überlegen wir einmal, woher die Bibelautoren (vom Moses bis Johannes) die Wahrheit her haben. Von der Bibel?  Wohl kaum. Denn die Quelle kann nicht aus sich selber schöpfen und die Bibel ist auch nicht durch sich selbst entstanden. Also kann die Bibel niemals die Quelle der Wahrheit sein, sondern ist lediglich ein Zeugnis der Wahrheit. Sie zeugt von der Wahrheit, ist also ein Wegweiser zur eigentlichen Quelle.

Da die Bibel ein Wegweiser der Wahrheit ist, so müssten wir  durch sie den Weg erkennen, so müssten wir durch sie diese Quelle finden. Und so ist es auch.

Sie zeugt zum Beispiel von den Worten Jesu

"Noch vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen"

Hier haben wir die Quelle der Wahrheit: Der Geist der Wahrheit.

Sehr interessant ist die Überlegung, weshalb nicht Jesus die ganze Wahrheit lehrte, sondern dass das der Geist der Wahrheit übernehmen muss. Ich weiss, Jesus sagte "aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen". Aber etwa zwei Monate später wären sie dann in der Lage, die ganze Wahrheit zu ertragen? Und richtig, weniger als zwei Monate später kam dieser Geist der Wahrheit und schon war das Volk bereit, die Wahrheit zu ertragen? Was ist denn der eigentliche Unterschied von der Wahrheitsverkündung Jesu zur Wahrheitsverkündung des Hlg.Geistes? War Jesus dazu weniger befähigt? Wohl nicht, da muss wohl ein anderer Grund vorliegen.

Offensichtlich muss da ein grosser Unterschied vorhanden sein. Dieser Unterschied ist so gewaltig, dass wir uns dem völlig bewusst werden müssen, denn dieser Unterschied besteht auch heute noch. Oder sogar aufgrund unserer Lebensweise noch extremer als früher! Um diesen Unterschied besser erkenntlich zu machen, wollen wir sehen, auf welche Weise der Geist der Wahrheit, beziehungsweise der Heilige Geist wirkt.

Dieses Wirken des Heiligen Geistes wurde schon 600 Jahre vor Jesu Wirken verkündet. Diese Prophezeihung, oder vielmehr diese Verheissung lautet:

"Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen" (Hes. 36)

das wichtigste Wort dieses Satzes heisst in. Also in uns will Er (Gott) diesen Geist legen. Das besagt, dass dieser Geist nicht  irgendwo im Universum oder einfach in unserer Nähe sein wird, sondern wirklich in uns. Wenn jetzt jemand sagt, dass dieser Geist in uns und Jesus Christus, der in uns lebt, das Selbe sei, so antworte ich ihm: Ganz genau! Wenn "Jesus in uns lebt" ist es dasselbe, wie wenn "der Geist in uns wirkt". Jesus ist Gott und der Heilige Geist ist Gott.

Nun war es aber so, dass Jesus zu Seiner Erdenlebzeit nicht in uns wirken konnte, sondern lediglich ausserhalb uns, was ja logisch ist. Und genau das ist der grosse und äusserst wichtige Unterschied. Ausserhalb von uns konnte Er nicht die ganze Wahrheit sagen, sondern erst dann, wenn er in uns wirken kann. Ich sage jetzt uns, weil es keinen Unterschied macht von den Jünger damals zu uns heute.

Also halten wir fest, dass es zwei verschiedene Arten gibt, die Wahrheit zu lehren. Einmal ausserhalb von uns und dann in uns selber. Jesus wusste natürlich ganz genau, dass die Wahrheitsvermittlung von ausserhalb viel weniger effektiv ist, als die Wahrheitsvermittlung direkt im Herzen selber.  Gehen wir zurück zu Hesekiel 36, dann finden wir auch den Grund, weshalb das so ist:

"ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;  ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte beobachten und tun."

Genau das geschah an Pfingsten mit der Ausgiessung des Heiligen Geistes. Weil nun das steinerne Herz durch das fleischerne (=sinnbildlich!) ersetzt wurde, wurde es fähig, das Licht zu empfangen. Durch dieses Licht sind die Menschen nun befähigt, nach den Satzungen zu wandeln und die Rechte Gottes zu beobachten – und tun!

Inputs von aussen und von innen

Bedenken wir noch etwas tiefer die Gegensätze der Inputs von aussen und von innen. Die Lehre Jesu während den 3 Jahren Lehrzeit waren Inputs von aussen. Was Er lehrte, sprach Er und die Jünger nahmen diese Inputs mit Ohren und Augen auf. Somit fütterten sie ihren Verstand, welcher seinerseits immer bestrebt war, alles vernommene verstandesmässig zu verarbeiten und sich zu fragen "wie ist das alles nur möglich". Alles, ohne Ausnahme alles, was Jesus lehrte, ging in den Verstand und nur nach und nach ins Herz. Aber nicht alles konnte im Herzen begriffen werden. So war es für alle Jünger bis zum Schluss sehr mühevoll zu begreifen, wer Jesus wirklich ist. Das heisst, trotz aller Lehre war die Gotteserkenntnis noch nicht gegeben. Das Beispiel Thomas nach der Auferstehung belegt dies.

Jesus war es nicht möglich, in den Jüngern zu wirken, Er wirkte von aussen! Das änderte sich erst an Pfingsten. Da war Jesus äusserlich nicht mehr zu sehen, sondern nur noch von innen zu erleben. Innen, im Herzen. Und erst jetzt war es den Jüngern möglich, die ganze Wahrheit zu ertragen! Interessant – nicht?

Und wie ist es heute?

Heute ist es nicht anders. Auch heute haben wir Inputs von aussen. Wir haben sogar sehr gute Inputs von aussen. Das Bekannteste ist wohl die Heilige Schrift. Aber nicht nur. Dort, wo es noch keine Bibel gibt, kann es Gross-Evangelisationen geben, es kann Zeitschriften geben, Bücher, Fernsehsendungen, Blogs im Internet, Kirchen-Gottesdienste und hundert andere Sachen, die Inputs für den Glauben geben können. Aber all das geht, wie oben schon beschrieben, in den Kopf, in den Verstand. Und was im Kopf ist, muss nicht zwangsläufig auch im Herzen sein.

So gibt es also eine "Konkurrenz" der Wissensvermittlung einerseits von aussen durch Bibel und Predigten, andererseits jene von innen, durch Den, der innen ist: Jesus, bzw. der Heilige Geist.

Ist denn das eine falsch und das andere richtig? Nein, es braucht beides. Genauso, wie Jesus mit seiner äusseren Lehre den groben Stein bearbeitete und auf die innere Lehre hinwies, genauso sollte es auch heute sein. Die äussere Lehre von Büchern und Predigten sollten nur das eine Ziel haben: auf die innere Lehre zu verweisen. Die Bibel tut es. Das Lorberwerk tut es auch. Andere Neu-Offenbarer tun es ebenfalls. Nur die evangelischen Kirchen tun es nicht. Aber nicht genug damit, sie bekämpfen sogar recht aktiv, auf das Innere zu hören, denn für sie gibt es einzig und allein nur die äussere Lehre der Bibel. Aber, wie wir oben gesehen haben, die ganze Wahrheit gibt es nur innen!

Nun gibt es natürlich auch bei den Evangelikalen solche Geschwister, welche den Weg nach innen geöffnet haben und erkennen, dass die Quelle eben nur hier zu finden ist.

Saubere Quelle – sauberes Lebenswasser

Damit aus einer Quelle auch reines Wasser geschöpft werden kann, ist es logischerweise wichtig, dass in und um die Quelle kein Abfall und kein Schmutz vorhanden ist. Aber genau hier liegt das Problem. Der eine oder andere mag ja noch erkennen, wo sich die Quelle befindet, nur er schafft es nicht, diese Quelle zu reinigen, weil darüber meterdick alter Unrat liegt und die ganze Umgebung fürchterlich stinkt. Diese Reinigungsarbeit, das Freilegen der Quelle ist da schon recht mühsam – und deshalb ziehen es viele vor, diese Arbeit sein zu lassen und im übertragenen Sinne sich mit der äusseren Lehre zufrieden zu geben, also das Wasser irgendwo zu kaufen.

Das ist natürlich jedem selbst überlassen. Nur derjenige, welcher wirklich die ganze Wahrheit erkennen will, kommt nicht darum herum, seine eigene Quelle zu reinigen, was heisst, Busse tun und nicht mehr sündigen, jedem vergeben und zuerst nach dem Himmelreich trachten. Spätestens jetzt erkennt er, dass iPod, Pokemann, TV und all diese weltlichen Gewohnheiten jedesmal die Quelle wieder neu beschmutzt und dann vor lauter neuerlicher Reinigung keine Zeit und keine Kraft mehr bleibt, aus der Quelle zu schöpfen.

Aus der Quelle schöpfen

Haben wir einmal die Quelle soweit gereinigt und es geschafft, sie mehr oder weniger rein zu halten, dann dürfen wir aus dieser Quelle das uns verheissene Lebenswasser schöpfen, so, dass uns nicht mehr dürsten wird und wir dieses Wasser weitergeben können.

Schöpfen aus der Wahrheit können wir nur in der innigen und persönlichen Beziehung mit Jesus, der eben in uns ist. Das Himmelreich ist in uns. Dieses Himmelreich ist unendlich gross und hier bewegt sich alles. Sind wir in der Stille, im inneren Frieden, dann dürfen wir von dieser Aktivität des inneren Himmels mehr und mehr sehen, dürfen teilhaben, uns stärken und laben.  Dieses Innenleben ist das wahre Leben, Jesus Christus, der Himmlische Vater ist das Leben und wir sind in Ihm und Er ist in uns. So verblasst das vergängliche Äussere mehr und mehr und wir sehen, wie diese vor allem sinnlichen Ablenkungen uns in der Materie gefangen hielt und wir dadurch das wahre Leben verpasst haben. Aber nichts ist verloren – trotzdem. Ist die Quelle einmal freigelegt, dann kann die Materie uns nichts mehr anhaben, kann uns nicht mehr ablenken und wir können uns wohlgemut in ihr bewegen und unsere bürgerlichen Arbeiten verrichten. Unser Sinn ist nun geistig, und keine Macht der Welt wird unser Rad wieder zurückdrehen können!



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Jesus segne Dich!