Mittwoch, 1. Juni 2016

Der erdgebundene Himmel



Bevor wir dieses heikle Thema in Angriff nehmen, lasst uns das Wesentlichste der letzten beiden Aufsätze kurz zusammenfassen. Die Erdgebundenheit betrifft die Seelen, welche sich zur Erdenlebzeit nicht von der Materie gelöst haben. Also diejenigen Menschen, welche die Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten nicht überwunden haben und demzufolge auch in der Sünde verharrten, auch oft mit einem schlechten Gewissen, aber doch in den Grundzügen auf Martin Luther bauend, der ja bekanntlich der Meinung war, man dürfe tapfer sündigen, man müsse aber noch tapferer glauben. Nun, wir haben gesehen, dass alle diese Seelen mit ihren Leibern fest verbunden waren und deshalb eben auch diese Seelen sich zu einem gewissen Teil materialisiert haben. Doch mindestens so fest materialisiert, dass sie noch im Jenseits durch gewisse technische Geräte kommunizieren können und auch ihre Anwesenheit bezeugen.
Solche Verstorbene halten sich noch auf der Erde auf, genauer gesagt sind manchmml an einen bestimmten Ort gebunden oder, wenn sie ein ganz klein bisschen freier sind, können sie umhergehen und sich an lebende Menschen hängen und diese besetzt oder besessen machen. Im Gegensatz zu der Erdsphäre gibt es für die Verstorbenen auch bessere Örter, das sind Sphären, die mit der Erde und damit mit der Materie nicht mehr viel, bzw. nichts mehr zu tun haben. Dort herrscht (geistiges) Licht. Diese Sphären können bereits als Paradies bezeichnet werden. Je nach der geistigen Reife durchwandert die Seele dann weitere, höhere und lichtere Sphären, bis zu den Liebehimmeln.

Wir sprechen also auch heute ausschliesslich über die Erdgebundenheit, also von und über Seelen, welche sich in der Materienwelt (sau)wohl fühlen. Damit sind auch unsere Glaubensgeschwister der evangelischen Kirchen angesprochen. Also jene, welche sich als Gottes Kindern outen, als Wiedergeborene, die an nichts anderes mehr denken als an die Wiederkunft Jesu. Jedenfalls am Sonntagmorgen reden sie über nichts anderes, während der Woche sind sie voll damit beschäftigt, dem System zu dienen. Nicht alle, das ist schon klar, es gibt viele löbliche Ausnahmen, aber im Allgemeinen sind zu  viele komplett iPhonisiert und haben im Leben neben Jesus noch eine andere Vision: den Television – damit binden sie sich erst recht an die Materie, an das System.

Wo ist der Himmel?

Nun wollen wir sehen, was es mit dem "erdgebundenen Himmel" auf sich hat. Doch zuvor wollen wir uns klar werden, wo so eigentlich der Himmel ist.

Die evangelische Theologie beschreibt den Himmel in ihrer grenzenlosen Weisheit so:

"Zwei Dinge fallen hier auf: Erstens: es ist nicht möglich den Himmel zu beschreiben;und zweitens: es gibt drei Himmel. Der erste Himmel besteht aus Himmel und einem Gebiet von Nebel und von Dämpfen. Als unser Herr und Retter in einer Wolke aufstieg, sagte der Engel zu den Jüngern in Apostelgeschichte 1:9-11 „Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wir so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.” Der zweite Himmel ist das unermessliche Universum, der Bereich von Sonne, Mond und Sterne. „Am Anfang schuf Gott HImmel und Erde.“ „ Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste.“ „ Und es geschah so.  Und Gott nannte die Feste Himmel. Da war aus Abend und Morgen der zweite Tag“. 1.Mose 1:1,7,8.

Der dritte Himmel ist der Bereich, in dem Gott wohnt. „Der HERR ist in seinem heiligen Tempel, des HERRN Thron ist im Himmel." (Quelle)

Wir sehen wie die Evangelikalen ein durch und durch materialistisches "Geistiges Reich" erkennen. Interessant, wie die drei Himmel (Paulus, 2. Kor. 12) aus diversen Bibelversen gekonnt und plausibel zusammengeschustert werden.

Ich frage oft die Menschen, mit denen ich ins Gespräch kommen möchte, ob sie wissen, wo Gott sei. "Ja, natürlich, im Himmel!" ist die unisono Antwort. Wenn ich dann nachfrage, wo denn der Himmel sei, so erhalte ich ebenfalls durchgehend die selbe Antwort: "Dort oben ist der Himmel!" und sie zeigen dann mit dem Finger nach oben.  Selbstverständlich ist dort ein Himmel, das ist schon klar, aber dies ist der natürliche, der materielle Himmel. Jedoch geht es im Geistigen Belang nicht um diesen Himmel. Somit hat der erste und zweite evangelische Himmel rein gar nichts mit dem Geistigen Reich zu tun.

Jesus sagt uns mit einem einfachen Satz, wo der Himmel ist. So einfach und klar, dass es auch ein Kind verstehen kann: "Das Himmelreich ist in euch!" (Luk. 17)

Wenn es also so ist, dass das Himmelreich in uns selbst ist – gibt es dann nur ein Himmelreich, oder hat jeder Mensch ein eigenes Himmelreich?

Was sagt die Bibel dazu? Wie lautet die biblische Antwort? Mein lieber Freund, Du brauchst gar nicht zu suchen, denn die Heilige Schrift gibt Dir diese Antwort nicht. Die Schriften der Bibel sind für jene Zeit geschrieben, und die Menschen zu jener Zeit wären mit diesem Thema wohl überfordert gewesen, wenn man bedenkt, dass jene Völker noch sehr tief im Aberglauben verstrickt waren und diese Zusammenhänge kaum hätten nachvollziehen können.

Das ist auch der Grund, dass Jesus gesagt hat, dass "Ich in der letzten Zeit will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben;" Und genau so ist es geschehen, bzw. geschieht immer noch und durch diese Gottes-Offenbarung wissen wir heute, dass

"jeder bildet sich seinen Himmel oder seine Hölle selbst".

Das deckt sich nun wieder zu hundert Prozent mit der Heiligen Schrift. Die Hölle oder der Himmel ist also in einem jedem Menschenherzen, genau so wie es die Seele selbst "programmiert" hat. Der Zustand des Himmels,. bzw. der Hölle entspricht haargenau der inneren Einstellung und den Werken während des Erdenlebens!

Wenn also ein Mensch, ob nun evangelischgläubig oder nicht, an die Materie gebunden war indem er seinen Begierden und Leidenschaften nachging, so wird diese Materiengebundenheit auch nach dem Ableben des Leibes immer noch vorhanden sein. Ich nehme als Beispiel wieder das Hohelied des Salomos. Wenn ein Mensch während des Erdenlebens seine sexuellen Triebe ausgelebt und nicht überwunden hat, so sind diese in seinem Herzen wie eingebrannt, sie offenbaren sich also als die (vorherrschende) Liebe, die Neigung des Herzens. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob dieser Mensch im lutherischen Sinne gläubig war/ist oder nicht. Die Triebe kennzeichnen das Herz – und zu Lebzeit ist das Nachgeben dieser Triebe der Himmel (auf Erden). Bei jeder sich zeigenden Gelegenheit fühlt sich dieser Mensch wie im Himmel, weil seine Gedanken, seine Fantasie sich kaum um etwas anderes dreht, als auf die Befriedigung dieser Triebe.

Beim Ableben nimmt nun das Herz – die Rede ist vom geistigen Herz, dem menschlichen Geist – diesen selbstgemachten Himmel mit. Weil die sexuellen Triebe  nun einmal materieller Natur sind, liegt es auf der Hand, dass diese Seele sich vorwiegend in materieller Umgebung wohlfühlt und das ist die Erdsphäre. und die Wahl, sich in der Erdsphäre sich aufzuhalten, ist nicht eine vom Richterstuhles Gottes ausgesprochene Strafe, sondern der ureigene Wunsch der Seele selbst! Hier, und nur hier findet nun die Seele die entsprechenden Partner zur Befriedigung dessen, was im materien-orientiert geblieben Herzen ist. Der Unterschied zur Erdenzeit ist wohl der, dass die äusseren Umstände nicht immer gegeben waren, um diese Begierden zu befriedigen, im Jenseits aber gibt es keine Hindernisse mehr. Das ist für diese Seelen der Himmel. Auch wenn die entsprechenden körperlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, so kann das Herz im Astral- oder Seelenleib, der ja noch sehr materiell ist, durchaus die gewohnte Lust vermitteln.

Ich will es nochmals betonen: Wenn Evangelisch-Gläubige der Meinung sind, dass Gott ja diese sexuelle Lust als Geschenk der Menschheit gegeben hat und das erst noch mit dem Hohelied bekräftigt, der jagt einem falschem Himmel, dem erdgebundenen Himmel nach!

Wenn der Bibeltreue seine Sexualität nicht überwunden hat und meint, dass Jesus ihn erlöst hat und demnach er im Jenseits unverzüglich zur Rechten Gottes sitzen kann, lebt in einer ganz gewaltigen Illusion!

"Erlösung heisst nicht, im Jenseits erlöst zu werden, sondern jetzt erlöst zu sein während des Erdenlebens!"

Dass dieser vermeintliche Himmel in der Erdsphäre kein wirklicher Himmel, sondern sehr schnell zur Hölle wird, sehen wir daran, indem wir bedenken, dass alle Untugenden, nicht nur, aber vor allem auch beim Sex, sich immer weiter steigern. Wenn am Anfang noch der ganz normale Verkehr stattfindet, so steigert sich alles immer mehr bis zur Perversion, ja bis zur Gewalt, aus denen dann Riten werden. Und spätestens dann, wenn es keine Steigerung mehr gibt, beginnt die Hölle. Wie gesagt, das gilt auch für die vermeintlich Gläubigen, welche die Erlösung auf das Jenseits verschoben haben, statt es im Erdenleben in Anspruch zu nehmen.

Alle diese Informationen haben wir, weil in dieser letzten Zeit die "Söhne und Töchter weissagen und die Jünglinge Gesichter sehen und die Ältesten Träume haben", wie es uns Jesus versprochen hat.

Der Evangelische Seelenschlaf

Also der etwas überspitzte Begriff vom "erdgebundenen Himmel" kommt in der evangelischen Terminologie nicht vor. Für sie gibt es den sogenannten Seelenschlaf. Das bedeutet, dass wer "stirbt", nicht in eine wie auch immer gestaltete Sphäre eintritt, sondern der bleibt ohne Bewusstsein bis zu Jüngsten Tag. Das kann man auch auf den Grabsteinen lesen, denn die Gräber heissen nicht nur "Fried-Hof", sondern es heisst durchwegs "Hier ruht in Frieden". Diese Seelen ruhen also in Frieden bis zur Auferweckung – entweder zum Gericht oder zum Leben. Die Evangelikalen kommen natürlich nicht ins Gericht, sondern haben einen reservierten Platz zur Rechten Gottes wo sie dann damit beginnen dürfen, die Engel zu richten.

Die Evang. Kirche sagt das zum Beispiel so:

"Auf das Todesproblem antworten die Religionen der Welt höchst unterschiedlich. Martin Luther stellte sich einen tiefen, traumlosen, zeit- und raumentrückten Seelenschlaf ohne Bewusstsein und Empfindung vor: „Sobald die Augen sich schließen, wirst du auferweckt werden. Tausend Jahre werden sein, gleich als du ein halbes Stündlein geschlafen hast.Quelle: Evangelische Landeskirche Baden"

Die Lehre des Seelenschlafs hat eine tiefere geistige Bedeutung. Nur bezieht sich diese Bedeutung nicht auf das Göttliche, denn der Seelenschlaf hat sich Satan höchst persönlich ausgesonnen. und das mit gutem Grund – wenigstens aus seiner Sicht. Die Lehre des Seelenschlafes schliesst etwas ganz Wesentliches aus, etwas, das festen Bestandteil hat auf dem Weg zurück ins Vaterhaus: Die Heiligung, die Läuterung der Seele.

Satan sagt es ganz offen: "Du brauchst Dich nicht zu heiligen, denn DU BIST SCHON geheiligt durch den Glauben!" Das ist Irrlehre, wie sie irrer nicht sein kann. Das ist die Evangelische Irrlehre. Es ist Sand in die Augen der Gläubigen streuen, dass sie der Meinung sind, sie wären schon im Himmel, auch wenn die Herzen noch vor Sünden triefen und die Seelen noch in Begierden und Lüste dieser Welt schmachten! Das Erwachen am Jüngsten Tag – der ja bekanntlich der Sterbetag selbst ist! – wird böse sein. Carl Wickland (siehe Downloadseite) beschreibt auch diese Seelen, welche geglaubt haben nach dem Tod im Göttlichen Himmel zu sein, aber ihr Religionsleben in Wahrheit zur Hölle wird. – und somit alles andere ist, als zur Rechten Gottes sitzen zu können.

Der Glaube als Mittel, nicht als Zweck

Die Weichen, entweder zum erdgebunden Himmel (Hölle) oder zum Göttlichen Himmel sind während des Erdenlebens zu stellen, nachher wird es entweder sehr schwer oder gar unmöglich.

Unsere Seelen freizumachen und vom Materiellen zu lösen, dazu hat Gott uns die Mittel gegeben. Dieses Mittel ist der Glaube. Durch den Glauben können und sollen wir von unseren Begierden und Leidenschaften jeder Art frei werden. Dieser Glaube ist die Kraft Gottes, die in jedem Menschen wirksam sein kann. Wir schaffen es niemals aus uns selbst, mit unserer eigenen Kraft, da können wir uns anstrengen wie wir wollen. Aber – wir müssen wollen! Wir müssen den Willen aufbringen, dann gibt uns der Glaube an Jesus Christus beides: das Wollen und das Vollbringen!

Die Heiligung der Seele muss jetzt stattfinden, solange wir noch den Leib haben. Das bedeutet auch, das Kreuz auf uns zu nehmen, das ja keinen anderen Zweck hat, als unsere Seele zu läutern, in dem sie zur Demut wird.


________________________________________


Wie immer ist die Diskussion über das Thema im Forum  offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Wer will, kann auch Fragen stellen.


Jesus segne Dich!