Mittwoch, 19. August 2015

Falsche Heilssicherheit II


Was ist nun der Wesenskern unseres Glaubens? Ist es die reine Überzeug oder ist es die Treue und damit die Liebe mit ihren Werken? Ein kleines Beispiel möge das für jeden einzelnen Gläubigen klären: Jedermann weiss, dass man den Werken der Finsternis nicht teilhaben soll. Jede Woche hört und liest man dies in der Sonntagsschule, bei Sermon-online, bibelkommentare.de,  bibelstudium.de, bibelpraxis.de und hundert anderen Orten. Jeder „Bibeltreue“ ist davon überzeugt, bzw. glaubt eben, dass das Teilhaben an den Werken der Finsternis nicht mit dem Willen Gottes zu vereinbaren ist. Stimmt’s oder hab' ich recht? Nun schauen wir aber das Alltagsleben dieser Rechtgläubigen an. In den verschiedensten Foren finden wir unter „Interessen“ der christlichen Mitglieder Politik, Fussball, Kunst, Sport, Psychologie, Philosophie, Modell-Helifliegen, Wohnwagen, Motorboot und tausend andere Sachen. Alle sind „gläubig“, also überzeugt, dass Jesus am Kreuz für sie gestorben ist. Und was machen sie? Sie haben Interesse an allem, was die Welt, das Vergängliche, das Materielle bietet.  Sie behaupten allen Ernstes, dass man niemals an den Werken der Finsternis teilhaftig sein soll! Aber sie nehmen aus vollem Herzen und mit insbrünstiger Liebe daran teil! Dann haben wir das Fernsehen.  „Niemals an den Werken der Finsternis teilehmen!“, rufen sie in voller Lautstärke – haben aber  einen Fernseher im Wohnzimmer. Oftmals sogar zwei oder mehr! Aber sie sagen, sie hätten Glauben ...



Wie wir schon im letzten Kapitel gesehen haben, dieser „Glaube“ an Gott und der „Glaube“ an die Erlösung von den Sünden beruft sich rein auf das Überzeugt-Sein, dass Jesus Gottes Sohn ist. Eine weitere Konsequenz erfordert dieser „Glaube“ nicht. Warum auch? Sollten wir etwa Werke des Glaubens verrichten? Nein, sicher nicht! Wir sind ja aus Glauben-allein gerechtfertigt.

Es ist ja schon interessant, jedermann glaubt die Worte der Schrift, dass man den Werken der Finsternis nicht teilhaben soll – und nimmt ohne Bedenken an eben diesen Werken teil! Warum? Ganz einfach deshalb, weil niemand erkennt, was die Werke der Finsternis eigentlich sind. Satan verblendet die Sinne, verblendet die Sicht, entzieht die Erkenntnis und fördert den Genuss der sinnlichen Reize. Das geht sogar soweit, dass der „Gläubige“ sogar behauptet, dass diese „Werke der Finsternis“, wie oben aufgezählt und allem voran die sexuellen Lüste und das Fernsehen, gnadenvolle Geschenke Gottes sind!

Somit sehen wir, wie weit es her ist mit diesem „Glauben“. Er bleibt an den Lippen kleben und die Hände wissen nichts davon!

Nun wende ich mich denen zu, welche behaupten,

Mit Christus gestorben

zu sein.  Dass auch dies eine reine Behauptung ohne jeglichen Tiefgang ist, will ich Dir, mein lieber bibeltreuer Himmelsträumer, beweisen und wir werden einmal mehr sehen, auf welch dünnem Eis sich die Evangelischen Geschwister bewegen. Sehen wir uns erst ein paar solche Behauptungen an von Theologen oder anderen selbsterwählten Bibellehrer:

1.       Vorab stellen wir fest, dass jeder an Christus Glaubende (Überzeugte, H.K.) mit Ihm gestorben und auferweckt, also durch den Heiligen Geist zu neuem Leben aus Gott wiedergeboren ist.“

2.       Wenn wir mit Christus gestorben sind, so werden wir, die wir ihm verbunden sind, auch ewig mit ihm leben. Denn der Tod herrscht nicht mehr über ihn, und so werden auch wir nichts mehr mit dem Tod zu tun haben. (Röm.6. 8-9) (aus:  bibelstudium.de, Gerrid Setzer)

3.       Woher weiß ich nun, dass ich mit Christus gekreuzigt worden bin? Weil Gottes Wort es sagt. Ich nehme es an und glaube es (bin überzeugt davon, H.K.). Erfahrung und Wandel können mir diese Gewissheit nicht geben. Ich fühle nicht, dass ich mit Christus gekreuzigt worden bin, sondern ich glaube es einfach, weil Gott es sagt. (d.h. ich bin davon überzeugt, weil ich es in der Bibel gelesen habe, H.K.)“ (aus:  bibelstudium.de, Edward Dennett)

4.       Das ist ein Taufbefehl auf den Namen des Dreieinigen Gottes. Gemäss trinitarischem Verstandnis ist die Taufe »auf den Namen des Vaters« zugleich die Taufe »auf den Sohn« bzw.  »auf Christus «. Daher konnte Paulus auch mit Romer 6, 3 sagen: »Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, in seinen Tod getauft sind?« Die Taufe »auf den Tod Christi« wird zugleich »Taufe zur Gotteskindschaft«. Denn wer »mit Christus gestorben« ist, ist auch »mit ihm auferstanden« „ (aus: Ernst Brüning, Sind Zeugen Jehovas Christen?,  1991)

Lassen wir es einstweilen bei diesen vier Beispielen genügen. Die Grundaussage bei allen lautet etwa so, wie es Gerrid Setzer formuliert hat: „Wenn wir mit Christus gestorben sind, so werden wir, die wir ihm verbunden sind, auch ewig mt ihm leben. Denn der Tod herrscht nicht mehr über ihn, und so werden auch wir nichts mehr mit dem Tod zu tun haben.

Die Aussage ist natürlich absolut richtig, „wenn wir mit Christus gestorben sind ...“. Da kann man nur sagen:

Wenn das Wörtchen WENN nicht wär,
wär ich schon lang ein Millionär“

Frage an alle Theologen und die, die es werden wollen: Wer sagt, dass WIR diesen Wenn-Fall in Anspruch nehmen können? Paulus sagt sehr wohl, WIR sind mit Christus gestorben, aber wo steht, dass dieses WIR auch uns, also DICH und mich betrifft?

Nun, Edward Dennett hat es eigentlich schon beantwortet: „... ich glaube es einfach, weil Gott es sagt.“

Irrlehre pur

Mit andern Worten heisst das also, es trifft zu, dass Ich mit Christus gestorben bin, weil ich es in der Bibel gelesen habe und davon überzeugt bin, dass es wahr ist.

Das, meine lieben Freunde, ist absolut pure Irrlehre.  Eben rein evangelisch. Das Lesen in der Bibel und das Überzeugtsein vom Gelesenen, macht noch lange, lange kein Gotteskind! Edward Dennet betont "„... Erfahrung und Wandel können mir diese Gewissheit nicht geben. Ich fühle nicht, dass ich mit Christus gekreuzigt worden bin, sondern ich glaube es einfach, weil Gott es sagt“ und damit erkennen wir nicht nur die vernichtende Inkompetenz solcher Lehrer, sondern müssen gar eine absichtliche Täuschung vermuten. Denn wenn man durch die Gnade und Kraft des Geistes Gottes vom Sündigen frei geworden ist, dann ist das sehr wohl eine Erfahrung und zwar eine ganz gewaltige! Wenn man aber auch erlebt, dass man nicht mehr beleidigt ist, wenn persönliche Demütigungen den nicht mehr vorhandenen Stolz attackieren, dann ist auch das eine wunderbare Erfahrung und der Wandel ist somit auch nicht mehr derselbe wie ehedem, als das Ego noch mit aller Gewalt ums Überleben kämpfte! Ebenso wer den Interessen der Welt abgestorben und die Begierden der Sinnesreize überwunden hat, darf sich nicht nur der Erfahrung, sondern auch der Gewissheit erfreuen, dass das Alte eben endgültig den Garaus genommen hat!  

Man kann aber alle diese Kämpfe, um diese Erfahrungen einst machen zu können, auf einfache Weise umgehen und behaupten, man brauche das alles nur zu glauben – und fertig! Darum, ich sage es noch einmal: Wer behauptet, alles basiere nur auf Glauben-allein, ist ein ganz abgefeimter Irrlehrer! Und davon gibt es viele tausende in diesem Land!

Nun sagt noch Johannes "Wer da sagt, daß er in ihm bleibet, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat." Interessant - nicht? Die evangelischen Bibellehrer lehren uns genau das Gegenteil von dem, was in der Schrift steht. Sagt Edward Dennet auf bibelstudium.de, dass es nicht die Erfahrung und der Wandel sei, welche die Gewissheit geben, sagt Johannes, dass wer in Christo ist/bleibt, auch genau so wandeln solle, wie Christo gewandelt ist! Überall nur Lug, Trug und Täuschung in den exegetischen Schriften der Evangelikalen. Deshalb müssen wir das auch pingeliggenau auseinandernehmen, damit wenigstens die paar wenigen Seelen, welche wirklich die Wahrheit suchen, nicht auch noch über den Tisch gezogen werden.

Eine Nebensächlichkeit


Wenn wir schon bei „Irrlehre pur“ sind, noch eine kleine Bemerkung zu „Wenn wir mit Christus gestorben sind, so werden wir, die wir ihm verbunden sind, auch ewig mit ihm leben. Denn der Tod herrscht nicht mehr über ihn, und so werden auch wir nichts mehr mit dem Tod zu tun haben. (Röm.6. 8-9) (aus:  bibelstudium.de, Gerrid Setzer)“ Als ich das gelesen habe, blieb mir die Spucke weg. Als ich mich erholt habe, musste ich dann erst dreimal leer schlucken. Ist denn das die Möglichkeit? Wenn wir also einfach davon überzeugt sind, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, dann  haben wir mit dem Tod nichts mehr zu tun? Aber – dann wird ja der Friedhofsgärtner arbeitslos! Also ehrlich, mein lieber Gerrid Setzer: wir haben mit dem Tod nichts mehr zu tun? Schön. Sehr schön.  Du sprichst ja vom Tod. Nicht vom zweiten Tod. Mit dem würden wir in der Tat nichts mehr zu tun haben, wenn wir mit Christus durch die Tat und den Wandel(!) verbunden wären. Aber mit der Überzeugung allein wohl nicht. Aber den Tod werden wir wohl schmecken, es sei denn, wir erlebten die volle Wiedergeburt noch zu Lebzeiten! Denn Du, mein liebster Bruder Gerrit, darfst bei all Deinem Enthusiasmus nicht vergessen, dass es noch einen 10. Vers gibt, der zu Deinen beiden zitierten Versen 8 und 9 dazugehört und dort heisst es: „Denn das er gestorben ist; das ist er der Sünde gestorben zu einem Mal; das er aber lebet, das lebet er Gott.“  Gell, mein lieber Freund, zuerst muss Du und Dein Leser der Sünde gestorben sein, erst dann hat der Tod keinen Zugriff mehr! Weshalb sagst Du das nicht? Wenn Du vom Sündigen nicht erlöst bist, bist Du eben noch nicht erlöst! Es ist einfach schrecklich, dieses Oberflächenchristentum, das die Hauptsache unterschlägt!

Ebenso ist es Lug und Trug, was Brüning uns da auftischt:  „Die Taufe »auf den Tod Christi« wird zugleich »Taufe zur Gotteskindschaft«“ (,wenn er damit die Wassertaufe meint, was ja naheliegend ist).  Aber die Frage der Gotteskindschaft schauen wir uns im nächsten Teil an.

Wenn Du Deinem sechsjährigen Sohn das Formelbuch der Chemie der Uni Giessen zu lesen gibst und er glaubt alles, was darin steht, ist er denn ein Chemiker?

Das Lesen und das Glauben des Gelesenen in der Bibel macht noch bei weitem kein Gotteskind und wenn man an den Tod von Jesus Christus glaubt, sind wir noch lange nicht mit Ihm gestorben. Solcher Unsinn kann nur von evangelischen Theologen kommen! „Mit Christus gestorben“ ist etwas komplett anderes!

ICH bin mit Christus gestorben

Überlege Dir mal ganz genau, was es heisst, ICH bin mit Christus gestorben. Wer ist das ICH? Das ICH ist das Ego. Wenn jemand behauptet, ICH bin mit Christus gestorben, dann müsste er trefflicher sagen „mein Ego ist mit Christus gestorben“. Und jetzt sieht die Sache komplett anders aus. Haben alle, die angeblich mit Christus gestorben sind, ihr Ego gekreuzigt?

Ich will hier eine kleine Geschichte erzählen, welche sich in einem andern christlichen Forum zugetragen hat, als dieses Jahr erst drei Tage alt war. Dieses Forum ist evangelisch-lutherisch geprägt, dessen Inhaber und Admin G. sich laut Profil sehr für Politik und Fussball interessiert. Also da habe ich (unter Kisehel) meine Beiträge gepostet, wie es meine Art und Weise ist. Darauf schrieb einmal die Ehefrau J. von G., dass sie Bauchweh bekäme, wenn sie meine Beiträge lese. (Also darf ich davon ausgehen, dass meine Beiträge doch eine Wirkung hervorgebracht haben!) Ich schrieb dann, dass wenn man jahrelang nur Kinderbrei zu sich nähme und dann einem plötzlich feste Speise vorgesetzt werde, dass dann klarerweise Bauchweh die Folge sein werde ...

Nun kam die Retourkutsche. G., der Admin erklärte mich auf Grund dieser Beleidigung als persona non grata und facto war ich weg vom Fenster. Wir sehen, es war eine Beleidigung, welche das Ego der Schwester J. nicht verkraftet hat. Dieses Ego ist noch nicht gestorben und somit kann sie auch niemals behaupten, sie sei „mit Christus gestorben“.

Das Ego steht der Demut im Weg. Da wo das Ego noch aktiv ist, kann keine Demut vorhanden sein. Demut ist keine Gabe Gottes, kein Gnadengeschenk, sondern muss selber erworben werden. Der Tod des Ego aber ist eine Grundvoraussetzung, dass Christus in uns leben kann. Zwei Herren kann man nicht dienen. Das Ego ist der Chef der Sinnesreize, der Begierden, der Leidenschaften, des Stolzes, des Hochmuts, der Eitelkeit, der Gier, dem Neid usw. Solange das Ego noch herrscht und noch nicht gänzlich mausetot ist, solange herrschen diese Untugenden noch in der Seele und von „mit Christus gestorben“ kann keine Rede sein. Da nützt alles Lesen in der Bibel nichts und es nützt auch aller Glaube nichts, wenn das Ego noch nicht reell tot ist!

Wenn nun die selbsternannten Bibellehrer kommen und sagen, wir müssen nur glauben, dass wir mit Ihm gestorben seien und dass es nicht auf unsere Erfahrung und schon gar nicht auf unseren Wandel ankäme, dann sehen wir woher diese evangelische Lehre kommt: direkt aus der Hölle, Abteilung für Täuschungen!

Es ist ein Säuseln der Ohren, ein Schmeicheln der Seelen und ein geistiges Bauchpinseln, wenn diese Theo logen und lügen ihre „erbaulichen“ Predigten an den Mann bringen. Sie reden, was das Volk hören will. Glauben-allein genügt – und damit betrügen sie die Seelen, das Volk, ja die halbe Menschheit.

Und genau das ist der Betrug, mit welchem die evangelischen Pastoren herumbuhlen:

  “Gott spricht jeden von seiner Schuld frei, der an das Sühnungswerk des Herrn Jesus, durch das den heiligen Anforderungen Gottes genügt wurde, glaubt. Weil du das getan hast, wird Gott deiner Sünden nie mehr gedenken (Hebr 10.17). Das ist eine Tatsache, ob du es für wahr hältst oder nicht. Freude wirst du allerdings nur dann haben, wenn du Gottes Zusagen ernst nimmst. Du siehst: Freude ist kein Gradmesser dafür, ob Schuld vorhanden ist, sondern ein Resultat des Glaubens.

In Hebr. 10. 17 steht wohl: „und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.“  Aber einen Vers vorher steht: „Das ist das Testament, das ich ihnen machen will nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihre Sinne will ich es schreiben“. Aber damit dieses Gesetz ins Herz und in den Sinn geschrieben werden kann, muss es frei sein. Das Herz muss frei sein, zu allererst vom Ego, und damit eben vom Hochmu, Stolz, Begierden – ja, vom Sündigen. Erst dann kann Gott dieses Gesetz ins Herz schreiben. Aber bis es soweit ist, ist es ein Kampf. Vor allem ein Kampf wider die Sünde. Mit blossem billigen Glauben hat all das überhaupt nichts zu tun!

Die grosse Masse der christlichen Mitläufer wird das wohl nicht verstehen und schon gar nicht zu Herzen nehmen. Aber es gibt einige Wenige, welche ahnen, dass die Verkündigung der „Bibeltreuen“ nicht so ganz stimmen kann und zuviele Widersprüche aufweist. Jene möchte ich aufrufen, geht in die Stille und bringt das vor den Herrn! Nur in der Stille und im eigenen Herzen wächst die Erkenntnis. Und wenn da einer behauptet, der „Glaube komme aus der Predigt“, so sei gewiss: Das war einmal! Die heutigen Predigten der Pastoren der kirchlichen Institutionen dienen nicht mehr der Wahrheitsvermittlung, sondern ihrem eigenen Überleben!



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Wach auf! Jesus segne Dich!