Mittwoch, 6. November 2013

Das Schweigen der Seele


Um Gott näher zu kommen, das heisst, um in eine persönliche und tiefe Verbindung mit dem Himmlischen Vater zu kommen, gibt es nur einen einzigen Weg. Es ist nicht das Bibellesen, obschon dies natürlich nie fehl am Platz ist, es ist weder der theologische Unterricht noch der reichliche Gebrauch der korinthischen Geistesgaben. Der einzige Weg  ist die Stillle, das Schweigen der Seele.
 


David lüftet das grösste Geheimnis des Lebens: Sei stille dem Herrn und warte auf Ihn!.

Unter der Stille verstehen wir nicht den messbaren Lärm in Dezibel. Unsere Stille kennt keinen ässeren Einfluss,  weder der nahegelegenen Autobahn noch der Abflugschneise des Flughafens in der Nähe. Unsere Stille kann auch im grössten Lärm seine Wirkung entfalten.

Jesus sagt, wir sollen ins Stille Kämmerlein gehen und Türe und Fenster schliessen. Das hat einmal mit der materiellen Umgebung zu tun. Heute würde Er wahrscheinlich raten, auch das Handy auszuschalten, damit wir nicht von aussen gestört werden. Andererseits ist dieses Stille Kämmerlein unser Herz, in welchem wir ebenfalls die Türe und die Fenster (zur Aussenwelt) schliessen sollten.

Erst wenn völlige Ruhe herrscht, kann der Geist Gottes im Herzen tätig werden. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, wie der Lehrer nach der Pause immer wartete, bis es völlig still und ruhig war, erst dannn begann er mit der Lektion. So ist es auch im Herzen. Wenn da noch Alltagslärm ist, dann wartet der Geist Gottes ebenfalls, bis Er sich der Seele offenbaren kann.

Doch was ist diese Stille?

Was ist die Stille, wenn diese nichts mit dem Lärm zu tun hat? Die Stille des Herzens ist die Stille der sonst so unruhigen und laufend wechselnden Gedanken. Die scheinbar unkontrollierbaren Einflüsse der Aussenwelt hinterlassen in der Seele, beziehungsweise in der Gedankenwelt ein heilloses Chaos, das kaum beherrscht werden kann. Dieses turbulente Durcheinander in der Gedankenwelt (was sich im Herzen und nicht im Kopf abspielt!) belässt uns Tag und Nacht in stetiger Unruhe, raubt desn Schlaf und belastet ausserdem die Nerven übergebühr, was dann mit der Zeit körperliche Konsequenzen hat.

Die Kraft der Gedanken kann man mit dem Licht vergleichen. Ein Autoscheinwerfer streut das Licht in einem bestimmten Winkel um die Strasse auszuleuchten. Bündelt man aber dasselbe Licht auf einen Punkt, wie dies mit dem Laser geschieht, dann haben wir plötzlich eine riesige Kraft, denn dieser konzentrierte Lichtstrahl vermag zwei, drei Zentimeter dickes Stahlblech zu durchschneiden. Mit dem Autoscheinwerfer würde dies kaum geschehen, weil da die Kraft des Lichtes nicht gebündelt, sondern zerstreut wird. Genauso ist es mit der Kraft der Gedanken. Normalerweise sind diese ebenso zerstreut – und das ist auch gut so! Stellen wir vor, die Gedankenkraft hätte vergleichsweise mit dem Laser dieselbe Stärke, welchen Unfug würden die Menschen damit anstellen!

Gedanken sind Gebete

Bedenken wir, dass die Gedanken kommen und gehen, wie und wann sie wollen. Wir sagen zwar schon „unsere“ Gedanken, aber offensichtlich sind es nicht unsere Gedanken, denn sie entziehen sich in der Regel unserer Kontrolle. Jeder Gedanke hat einen Vater, einen Erzeuger. Es gibt gute Gedanken, schlechte Gedanken und böse Gedanken. Wenn wir nun einem entsprechenden Gedanken nachhängen und uns daran erfreuen, das heisst Liebe zu diesem Gedanken haben, dann identifizieren wir uns mit dessen Urheber, dessen Seele und Kräften in der Geistigen Welt. Dies ist ein eigentliches Gebet. Auch wenn uns dies nicht bewusst ist, so ist die Liebe, welche wir einem Gedanken (gut oder böse) geben, eine geistige Verbindung mit dessen Vater.

Nun kämpfen Legionen Geister jeglichen Reifegrades, so wie wir dies zulassen, auf die Vorherrschaft in unserem Bewusstsein. Damit ist klar, wie das Durcheinander in unserem Herzen zustandekommt.

Hier, bei diesem seelischen Chaos müssen wir nun den Hebel ansetzen.Wären wir Herr über unser eigenes Gedankenleben, so wär es einfach, Stille zu üben. Wir könnten uns hinsetzen oder –legen und schon befänden wir uns in der höchsten Konzentration. Da dies nun leider kaum auf Anhieb gelingt, brauchen wir einige  vorausgehende Übungen.

Uebung

Die Konzentration oder das Reduzieren auf einen einzigen Gedanken können wir den ganzen Tag über üben. Sei es beim Autofahren, beim Gehen, beim Geschirrabwasch, beim Melken, egal, was wir gerade tun, bemühen wir uns, uns auf genau diese Tätigkeit zu konzentrieren. Scheuchen wir alle andern Gedanken, welche nichts mit unserem Tun zu tun haben, weg.

Damit beginnt die Stille im Herzen. Nun kommt es uns zu Gute, dass wir alle unnötigen äusseren Einflüsse wie TV, Radio, permanente Musik, Zeitungen, kurz, alle weltliche und völlig unnötige Belastungen hinweggetan haben. Auch die Überwindung der persönlichen Wünsche befreit unser Herz von vielen Spannungen. Somit fällt es uns viel leichter, die Gedanken zu zähmen.

Oft erfordert es einige Wochen oder Monate, bis wir die innere Ruhe soweit erreicht haben, dass wir für kürzere oder längere Hingabe-Gebete bereit sind.

Gebet im Schweigen

Wenn das Herz schweigt und sich eine wohltuende Ruhe auch im Körper ausbreitet, dann sind wir soweit, dass unsere Seele mit dem Heiligen Geist in Verbindung kommen kann. Wenn wir uns schon tagsüber immer wieder bewusst werden, dass Jesus Christus immer in unserem Herzen ist, dann bleiben wir auch jetzt in diesem Gebet in diesem Bewusstsein und warten, indem wir nichts anderes denken, als dass Jesus Christus einige Worte an uns richtet. Wir warten – und erzwingen nichts und haben auch keine bestimmte Erwartungshaltung, als nur die, dass Er schon weiss, wann, was und wie Er sich uns eröffnen will. Der Heilige Gist, der Geist Gottes, Gott, der Himmlische Vater oder Jesus Christus – egal wie wir Ihn nennen – wartet darauf, dass wir Ihm unsere ganze Aufmerksamkeit, unser Interesse, unsere Liebe schenken. Dies ist das Trachten nach dem Himmelreich, wie Jesus uns sagte. Ist dieses Trachten, dieses Gebet im Schweigen des Herzens einmal zur Gewohnheit und zum ständigen Bedürfnis geworden, dann brauchen wir uns für die weltlichen und materiellen Notwendigkeiten nicht mehr zu sorgen, wir werden alles Nötige vorfinden, bevor es uns in den Sinn kommt,  dafür zu bitten!

Dies ist aber nur eine Randerscheinung. Viel wichtiger und interessanter ist es, wenn wir mehrmals täglich tiefere Erkenntnisse der geistigen Zusammenhänge bekommen. Unser Alltagsleben läuft auch plötzlich reibungslos, ganz so wie David im ersten Psalm verheisst: „... und alles was er tut, gerät ihm wohl“. Ja, so ist es! Jeder kann das erfahren, keiner ist ausgeschlossen.

Haben wir diesen Zustand, dieses wahre Leben im Glauben erreicht, dann sind wir „getrieben durch den Heiligen Geist“, wie Paulus im Römer 8, Vers 14 beschrieben hat: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“. In jeder Kind-Vaterbeziehung ist die Verbindung eine recht innige und tiefe. Beide wissen, wie der andere denkt und die Kommunikation ist natürlich nicht eine einseitige. Beide reden mit dem anderen und beide hören dem andern zu!

 
Jesus segne dich!

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

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Aufruf:

Bitte an die Leser dieses Blogs:

Bitte gebt mir die Denominationen oder die Gemeinden bekannt, welche noch nach biblischen Grundsätzen die Heiligung lehren. Gemeinschaften, welche lehren, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen, welche Anleitung und Hilfe geben, das Leben nach dem Vorbild Jesu zu leben.

Wenn möglich auch Hinweise auf Webseiten und/oder Links zu Audiodateien mit entsprechenden Predigten.

Ich werde diese Angaben dann zusammenstellen und veröffentlichen.

 

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