Mittwoch, 23. Oktober 2013

Römer 8 (Teil 5)



Im letzten Teil dieses Aufsatzes haben wir unter anderem die tieferen Hintergründe vom Vers 13 besprochen: „So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen (d.h. trotz eures „Glaubens!“); wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben“. Dabei sind wir zum Schluss gekommen, dass wir in unserem Glaubensleben einen ersten Meilenstein erreicht haben, wenn wir das Fleisch mit seinen Wünschen, Begierden und Leidenschaften überwunden haben. Nun beginnt das eigentliche Glaubensleben.

Es ist erstaunlich, wie Paulus nun ohne Übergang direkt in die allertiefste Weisheit zu sprechen kommt, welche alle diejenigen, welche noch immer mit dem Fleisch zu kämpfen haben, kaum verstehen können. Denn zwischen dem Vers 13 und dem Vers 14 liegen Welten – oder Jahre!

Im Vers 14 schreibt Paulus: „ Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“.

Das Getrieben-sein durch den Heiligen Geist setzt voraus, dass Er im Herzen bereits erkenntlich gewachsen ist. Wenn wir aber erst den Meilenstein erreicht haben, die Welt hinter uns zu lassen, so sind wir erst an der Basis dieses Wachstums. Jesus verglich das Himmelreich in uns, was ja auch der Heilige Geist ist, mit einem Samenkorn. Bevor dieses keimen und wachsen kann, muss das Ambiente stimmen: Die Temperatur, die Feuchtigkeit und die Nährstoffe im Boden. Genauso ist es im geistigen Leben. Ist die Welt überwunden, dann stimmt das Ambiente für das geistige Samenkorn und es kann nun keimen und wachsen.

Aber wie geht es nun weiter? Was können wir tun, damit der Geist Gottes so stark werden kann, damit Er uns treiben kann? Haben wir diese „Triebkraft“ schon, wenn wir einfach in der Bibel lesen?

Nein, zum wahren und lebensfähigen Ambiente des Geistes gehört nun zu allererst die Stille. Das Schweigen. Die Ruhe ist es, was den Geist stärkt. Die Seele muss sich vom illusorischen Aussenleben lösen und im Innenleben die ganze Aufmerksamkeit auf Jesus Christus, den Himmlischen Vater oder wenn Du lieber willst, auf den Heiligen Geist richten. Jetzt, wo wir die persönlichen, leiblichen Wünsche endlich überwunden haben, muss auch die Liebe der Seele konseqünt neu ausgerichtet werden. Unsere Gedanken ziehen uns immer wieder und ungewollt ins Aussenleben. Sie befassen sich immer noch mit der Materie, mit der Welt und wir tun uns schwer, dagegen anzukämpfen.

David sagt: „Sei stille dem Herrn und harret auf Ihn“.  Und genau hier liegt das tiefe Geheimis. Nur in der Stille, in der Ruhe kann sich das Wirken des Herrn, oder eben des Heiligen Geistes, offenbaren.  Und mit dieser Stille ist die Gedanken-Stille gemeint. Unsere Gedanken müssen auf das Himmelreich gerichtet sein. Das zu erreichen sollte unser innerster Wunsch sein und wenn dieser so stark ist, dass er zum Hauptanliegen geworden ist, dann wollen wir täglich und unablässig uns in der Stille üben. Wisse, dass der Himmlische Vater immer in dir ist und sich niemals von dir abwendet. Darum hänge nicht den vergänglichen irdischen Gedanken nach, sondern konzentriere dich immerzu auf das Himmlische in dir. Jesus Christus sagte, wir sollen zürst nach dem Himmelreich trachten, dann falle uns alles andere (nämlich das irdische) zu. David sagt dasselbe mit anderen Worten, nämlich wir sollen dem Gesetz des Herrn nachsinnen bei Tag und Nacht, dann gerate alles wohl, was wir (irdisch) tun (Ps.1).

Waren wir bis jetzt nach aussen gerichtet, was ja wohl beinahe alle Menschen in diesem elektronischen Zeitalter betrifft, so richten wir uns nun nach innen. Suchen wir die gedankliche Ruhe, damit unser Bewusstsein nicht mehr unkontrolliert hin und her gerissen werden kann.

Legen wir uns selbst eine Übung zurecht, wie wir das anstellen können. Wie ich schon einmal beschrieben habe, hilft zum Beispiel vorübergehend ein Handy mit Alarmfunktion, das dich jede volle Stunde erinnert und du eine Kurz-Meditation machen kannst. Das funktioniert auch beim Autofahren, bei der Arbeit oder egal, was du gerade tust. Werde dir dabei bewusst, dass der Himmlische Vater in dir ist und darauf wartet, dass du Ihm deine Aufmerksamkeit schenkst.

Bald brauchst du das Handy nicht mehr, du richtest dein Bewusstsein dann von selbst auf deine geistige Führung, auf den Geist Gottes.


Jesus segne dich!