Mittwoch, 7. August 2013

Vom richtigen Beten I

Das richtige Beten ist auch eine Wirkung des Heiligen Geistes. Nur durch ihn sind wir in der richtigen und innigen Verbindung mit Gott und nur durch Ihn haben wir die richtige Konversation. Aber achten wir darauf, dass diese Konversation sich nicht nur auf das Reden beschränkt, sondern das Hören mit einschliesst. „Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.“ (Röm. 8. 26)



Beten wir nicht im Heiligen Geist, dann beten wir mit dem Kopf, das heisst, mit dem Verstand. Wir alle kennen das. Wir alle haben zum Beispiel schon um mehr Liebe zu Gott und/oder zu den Mitmenschen gebeten. Auf den ersten Blick ist das eine edle Bitte und sicherlich Gott wohlgefällig. Aber im geistigen Licht betrachtet, ist diese Bitte nicht so edel, sondern eher eitel. Und wenn wir diese Bitte im himmlischen Licht betrachten, dass scheint sie sogar eher blasphemisch zu sein! Mag sein, dass nun der eine oder andere den Kopf schüttelt – aber warten wirs ab, es wird für jeden nachvollziehbar sein.

Ebenso ist es mit der Bitte um geistiges Licht. Wir alle haben schon darum gebeten, dass wir in der Erkenntnis zunehmen und die geistigen Zusammenhänge klarer erkennen können. Mit der Bitte um Licht ist es aber wie mit der Bitte um die Liebe: sie entspringt nicht dem Heiligen Geist. Ebensowenig wie die Bitte um die Kraft Gottes. Wer um diese Kraft bittet, der möchte stark sein, also das Gegenteil von dem, was Jesus sagte: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ Auch diese Bitte ist eine echt eitle Bitte – und vor allem rein unnötig!

Wiederum haben wir alle schon den edlen Wunsch Gott gegenüber geäussert, dass wir in Seiner Ordnung verbleiben, das heisst, dass wir nicht mehr sündigen. Immer und immer wieder fallen wir und es will einfach nicht so recht gelingen, permanent in der Ordnung Gottes zu bleiben. Ebenso ist es mit dem Begehren, beharrlich zu sein, also ernsthaft den schmalen und dornenreichen Weg zu gehen.

Mit der Geduld ist es ebenso. Oft fehlt sie und deshalb erbitten wir sie von Gott, uns doch endlich damit zu segnen. Weshalb auch diese Bitte nicht so ganz nach dem Sinn des Heiligen Geistes ist, erfahren wir gleich.

Wer von uns hat nicht schon Jesus gebeten, mit diesem oder jenem Mitmenschen Erbarmen zu haben. Dies ist wahrscheinlich die überflüssigste Bitte, die man sich vorstellen kann. Kommt diese Jesus zu Ohren, so ist es wahrscheinlich Er, welcher den Kopf schüttelt und fragt: „Was soll denn das?“
Es gibt natürlich noch viel mehr unsinnige Bitten und Gebete, aber wir wollen es für dieses Mal bei den oben erwähnten Eigenschaften Gottes bewenden lassen.

Gott selbst ist Liebe, nichts als Liebe. Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ und die gesamte Schöpferkraft liegt in Gott alleine. Er ist das Ein und Alles. Und wenn wir uns vorstellen, dass dieser Schöpfergott in Form des Heiligen Geistes in einem jeglichen Menschenherz Wohnung genommen hat, also in einem jeden Menschen wirkt und noch mehr wirken möchte, so hat Er uns bevor wir nur schon etwas erbitten konnten, uns schon alles gegeben, was Er uns geben kann: Nämlich Sich Selbst!

Gott lebt in uns. Er lebt in jedem Menschen – auch wenn nicht alle Menschen Ihm Raum geben, so ist Christus, also der Geist Gottes doch mindestens mit dem Gewissen des Herzens vorhanden und macht sich auch bemerkbar. Jesus sagt: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. Wenn wir uns also bewusst sind, dass Gott in uns lebt, dann lebt auch die Liebe, und zwar die göttliche Liebe, in uns. Das heisst, dass nicht nur ein Teil der vollkommenen Liebe, sondern die vollkommene Liebe ganz und gar in uns ist und lebt. Deshalb: Warum sollen wir um mehr Liebe bitten, wenn wir diese doch schon vollumfänglich in uns haben?

Dasselbe ist mit dem geistigen Licht, der Erkenntnis und der Weisheit. Mit Christus ist auch die volle Erkenntnis in uns. Paulus sagt den Korinthern zwar, dass die Erkenntnis nur Stückwerk ist, aber das traf für die Korinther auch ganz und gar zu, denn diese haben vom Evangelium rein gar nichts verstanden. Weshalb, werden wir noch sehen. Johannes spricht da schon ganz anders. Seine Leute waren nicht die Korinther, sondern verständige Brüder und Schwestern. Er sagte schlicht und einfach in seinem ersten Brief: „Doch ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen.“ Johannes wiederholt sich und schreibt ein paar Verse weiter unten: „Aber ihr habt den Heiligen Geist von Gott empfangen, und er lebt in euch, deshalb braucht ihr niemanden, der euch lehrt. Denn der Geist lehrt euch alles, und was er lehrt, ist wahr - es ist keine Lüge. Bleibt also bei dem, was er euch gelehrt hat, und lebt weiter mit Christus!“ Noch einmal die selbe Frage: Weshalb bitten um Licht, wenn wir es schon vollumfänglich in uns haben? Deshalb ist auch diese Bitte eine recht eitle Bitte und ein bisschen blasphemisch deshalb, weil wir nicht glauben, dass erstens Gott in uns lebt und zweitens, dass Gott Selbst die Liebe ist und auch das Licht dieser Welt. Und dieser Unglaube ist eben blasphemisch (gotteslästerlich).

Mit der Kraft Gottes verhält es sich ebenso. Sie ist in uns, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Wenn wir stark sein wollen, dann ist Gott schwach. Sind wir aber schwach, dann kann die Kraft und Macht Gottes offenbar werden. Die Kraft und der Wille Gottes sind eins. Wenn wir also auch um den Willen Gottes bitten, so ist es eitel, weil Gott nichts anderes tut, als uns Seinen Willen verständlich zu machen und darauf (mit göttlicher Geduld) wartet, bis wir endlich verständig werden. Mit dem Wunsch, permanent in der Ordnung Gottes zu leben, ist es nicht anders. Er gibt uns alle erdenkliche Hilfeleistung dazu und wartet niemals auf unser diesbezügliche Gebet, sondern er will vom Morgen bis am Abend nichts anderes, als uns zu helfen, in Seiner Heiligen Ordnung zu verbleiben. Ganz genau so wie mit der Seriosität, dem Ernst und der Geduld. All das ist bereits in uns und wartet nicht darauf, bis es erbeten wird. Besonders schlimm ist die Bitte um das Erbarmen Jesu. Jesus ist das personifizierte Erbarmen! Er tut nichts anderes, als sich um uns alle zu erbarmen! Er hat sich unser schon erbarmt, als wir noch gar nicht waren! Also: was soll ein solches unsinniges Gebet?

Wenn die Liebe fehlt

Wenn uns die Liebe, die erste Liebe fehlt und wir genötigt sind, für diese Liebe zu beten, so dürfen wir damit nicht Gott unterstellen, dass Er zwar zu uns gekommen ist, aber die nötige Liebe nicht mitgenommen hat. Das Problem liegt nicht bei Gott, Er stellt uns alles zur Verfügung, was wir brauchen und das erst noch im Übermass!

Das Problem liegt also nicht bei Gott, sondern bei uns selbst. Wir selbst sind das Hindernis für das Wirken Gottes, dass wir Gott nicht den gebührenden Raum geben. Unser Herz gehört nicht Gott allein. Er ist zwar schon da, aber mit Ihm haben auch noch andere Geister Mietrecht. Diese anderen Geister sind die Weltgeister, oder wieder mit Johannes: Die Liebe zur Welt. Da wo Welt zu Hause ist, da zieht sich Gott, beziehungsweise der Heilige Geist, zurück, denn Er drängt sich nicht auf. Geben wir der Welt in uns Raum, dann sprüren wir, dass uns eben einiges fehlt, wie zum Beispiel die erste Liebe, das Licht oder die Erkenntnis oder die wirkende Kraft Gottes und vom Erkennen des Willen Gottes brauchen wir schon gar nicht zu reden.

Liebe, Licht, Kraft, die Ordnung Gottes, die Ernsthaftigkeit, die Geduld und natürlich das Erbarmen sind die Eigenschaften Gottes. Ist Gott voll am Wirken, das heisst, lassen wir Gott in uns voll wirken, dann sind diese Eigenschaften automatisch auch am Wirken und es bedarf nicht, dass man darum extra bittet.

Das einzig richtige Gebet

in diesem Fall ist es, Gott zu bitten, dass und die Augen aufgehen, wo wir für ihn ein Hindernis sind. Dass wir dann diesen Eingebungen dann gehorsam sind, das liegt dann an uns. Sonst geht es uns wie den Korinthern, wo Unzucht, Zank und Parteilichkeit herrschte und demzufolge die Erkenntnis eben nur Stückwerk war. „Habt nicht Lieb die Welt, noch was in der Welt ist, denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters“. Was heisst das? Wer die Welt noch lieb hat (Fernseher) und diese nicht lassen will, der braucht auch nicht um die Liebe des Vaters (die erste Liebe) zu bitten – ein unnützes und unmögliches Unterfangen, denn die Liebe zur Welt und die Liebe zu Gott schliessen sich gegenseitig aus!

Wer der Weisheit dieser Welt, welche vor Gott bekanntlich eine Torheit ist, noch hörig ist, der braucht auch nicht um das geistige Licht zu bitten, ein ebenso unnützes wie unmögliches Unterfangen. Die Weisheit dieser Welt und die Weisheit Gottes schliessen sich ebenfalls gegenseitig aus.

Genauso verhält es sich mit der Kraft. Bitten wir um diese Kraft um Wunder zu wirken, so wollen wir stark sein. Wie schon gesagt, in einem starken Menschen ist Gott schwach und tut demzufolge keine Wunder. Ein starksein Wollender braucht nicht um die Kraft Gottes zu bitten, denn auch dies ist ein unnützes wie unmögliches Gebet, da die Stärke des Menschen und die Stärke Gottes sich auf die gleiche Weise gegenseitig ausschliessen.

Mit all den anderen erwähnten Eigenschaften Gottes ist es nicht anders. Deshalb gehen wir in uns und erforschen wir unsere Seele, wo sie Gott hindert zu wirken. Entfernen wir alles und seien wir dabei konsequent! Achten wir nicht darauf, was andere sagen, sondern beweisen wir Ernsthaftigkeit.

Jesus segne Dich dabei – die Kraft (der Geist Gottes) liegt in Dir.

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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