Mittwoch, 21. August 2013

Miss die Grösse des Heiligen Geistes

Um es etwas präziser auszudrücken, geht es um die Grösse des Heiligen Geistes im Herzen. Absurd? Du misst ja auch die Grösse deines Körpers um die richtigen Kleider kaufen zu können, und so solltn wir auch die Grösse des Heiligen Geistes in uns messen, um zu wissen, wo ungefähr wir stehen auf dem Weg unserer seelisch/geistign Entwicklung. Unmöglich?



Nein, dies ist nicht unmöglich. Im Gegenteil, es ist sogar sehr einfach. Es gibt zwar nicht wenige gläubige Brüder und Schwestern, die der doktrinierten Meinung sind, dass dies absolut unnötig sei, denn es gehe nur darum, dass man den Heiligen Geist habe oder nicht. Es gebe nur diese zwei Zustände, haben oder nicht haben.

Jesus hat uns das aber ganz anders erklärt. Er sagte, dass das Himmelreich in uns sei, also in unseren Herzen und verglich dieses Himmelreich mit einem Samenkorn. Ein Samenkorn aber muss wachsen und erlebt in seinem Dasein verschiedene Stadien seines Fortschrittes bis es zur ausgewachsenen Pflanze geworden ist und schlussendlich auch Frucht erbringt. Genauso ist es mit dem Heiligen Geist in uns. Im Stadium des Samenkornes ist die Erbringung einer Frucht unmöglich, dies ist erst die letzte Etappe der Entwicklung.

Dieses Samenkorn des Himmelreiches – oder eben des Heiligen Geistes, was dasselbe bedeutet – ist nun in einem jeden Menschen. Nicht nur die gläubigen Christen, auch die Mohammedaner, die Hindus, alle haben diesen Teil Gottes in sich. Es ist auch egal wie der Mensch sein Leben gestaltet, ob er ein guter Mensch oder ein böser Mensch ist, alle haben Gott in sich seit der Geburt.

Bei einem bösen Menschen ist dieses Samenkorn noch nicht entwickelt, es vegetiert einfach so dahin und macht sich höchstens in der Form des Gewissens bemerkbar. Bei gläubigen Menschen ist dieses Samenkorn im Wachstum und hat schon einiges Licht in die Seele gegeben. Aber wieviel Licht, das ist hier die Frage. Können wir nun die Grösse dieser wachsenden Pflanze messen, dann können wir auch die Entwicklung beobachten und sie vielleicht auch beeinflussen.

Das Himmelreich in uns ist also der Geist Gottes. Der Geist ist Gott, denn Gott ist Geist. Gott aber ist Liebe und demzufolge ist der Geist Gottes in uns Liebe – und nichts als Liebe. Und diese Lieber ist nun der Masstab, an welchem die Entwicklung abgelesen werden kann. Es ist nicht die Weisheit, nicht das Zungenreden und auch nicht das Weissagen, denn dies sind „nur“ Gaben des Geistes und sagt nichts über seine Entwicklung aus. Es gibt viele weise Brüder und Schwestern, aber wenn die Liebe fehlt, beziehungsweise diese noch unterentwickelt ist, so nützen alle die Gaben nichts. Aber das wissen wir ja aus dem 1. Kor. 13.

Wenn wir von der Liebe des Geistes reden, dann reden wir nicht über die Eigenliebe. Natürlich ist auch diese Liebe von Gott, denn sie bedeutet Lebensbejahung im ureigensten Sinn. Auch reden wir nicht von der sogenannten Mutterliebe, denn in der Regel lieben alle Eltern ihre Kinder. Ebensowenig dient die Liebe unter gläubigen Brüdern und Schwestern als Masstab, denn auch diese ist uns selbstverständlich.

Die wahre, erste Liebe, welche schon ein besonderes Wirken des Geistes Gottes voraussetzt ist die Liebe unserer Widersacher. Die Feindesliebe (sofern wir noch Feinde haben). Hier geht es um das Vergeben, denn wenn wir unseren Schuldigern vergeben, haben wir erst die eigene Sündenvergebung erlangt. Vorher nicht!

Aber weshalb ist die Feindesliebe derart wichtig? Gott lebt in uns. Das ist die Wahrheit. Aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit ist: Gott lebt auch in unserem Widersacher! Er hat ihn genauso lieb wie uns. Wenn wir nun vorgeben, Gott zu lieben, lieben aber unseren Widersacher nicht, dann sagen wir nicht die Wahrheit und unterliegen einfach unseren Gefühlen, welche uns immer wieder täuschen. Wenn wir Gott in uns in Wahrheit lieben, dann lieben wir auch Gott in unserem Widersacher, welche so arg über uns hinter unserem Rücken spricht oder uns sogar bestiehlt. Gott lebt in ihm genauso wie in uns, nur ist seine Seele noch krank und verletzt, dessen Ursache wir aber nicht wissen.

Da nun diese Liebe in der stetigen Gegenwart Gottes alle Menschen verbindet, so sind alle auch Brüder. Jenseits von Antipathie und Sympathie. Die Tatsache, dass Gott in uns allen ist, verbindet uns alle.

Nun ist es aber so, dass kaum jemand von sich aus seinen Feinden vergeben kann. Kaum jemand vermag es, dem Dieb auch das Hemd zu geben, wenn er den Mantel nimmt, oder dem Unterdrücker zwei Meilen entgegenkommt, wenn er nur eine verlangt. Das ist das Wirken des Geistes. Das Ist die Grösse des Geistes und mit dieser Liebe messen wir Seine Entwicklung. Ein Nachfolger Jesu hat allen Menschen vergeben und an Stelle irgendwelcher Ressentiments ist Erbarmen getreten. Ein Nachfolger Jesu hat keine Feinde mehr – nur Brüder.

Aber die Feindesliebe ist noch nicht die höchste Liebe. Es gibt noch eine Stufe in dieser Entwicklung. Jesus sagt: „Niemand hat grössere Liebe als der, welcher sein Leben hingibt für seine Freunde.“ Er sagte das aber nicht nur von sich im Hinblick auf seinen Kreuzestod, er setzte hier einen Massstab für die reine göttliche Liebe. Und daran dürfen wir uns messen: „wer sein Leben um meinetwillen (um der Liebe willen) verliert, wird es gewinnen“ (Matth. 16. 25)

Also, meine lieben Freunde und Geschwister, das Messen der Grösse des Heiligen Geistes in uns ist gar nicht so absurd und unmöglich. Wenn es noch nottut, dann sollten wir uns bemühen, schnellstmöglich die zweitletzte Stufe zu erreichen und von Herzen allen denen vergeben, welche sich in irgend einer Weise an uns versündigt haben. Bedenken wir auch, dass dieses hohe Ziel auch die Basis des Evangeliums ist. Hier, und erst hier baut sich das Glaubensleben auf, hier und erst hier beginnt die Nachfolge Jesu!

An dieser Stelle eine Uebung einzubauen, wie wir das oft tun, erübrigt sich, denn wir alle wissen, was nun nottut und worin wir uns beüben sollten.

Jesus segne Dich dabei – die Kraft (der Geist Gottes) liegt in Dir. Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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