Mittwoch, 25. Januar 2012

Die Seele zwischen Himmel und Hölle


Fragt man die Gläubigen ganz spontan, wo nach ihrer Meinung Gott und Sein Himmlisches Reich sei, so zeigen sie nach oben und sagen: 'dort oben im Himmel!' Fragt man sie aber, wo denn die Hölle zu finden sei, so bekommt man zur Antwort: 'Ich weiß es nicht', oder allenfalls: 'Die Hölle ist auf Erden'.

Genau die Kirchen-Christen, welche sich stets auf die Heilige Schrift berufen, kennen in ihrer Bibel genau nur jene  Verse, welche sie farbig markiert haben. Lehrte uns Jesus aber nicht: "Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden ... sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch" (Luk 17,20b-21). Dass der Himmel in uns selbst zu finden ist, ist für viele nur sehr schwer vorstellbar.

(Ein kleiner Gratis-Tipp: Markiere die farbig unterlegten Verse im Neuen Testament mit der schwarzen Farbe und lies dann den Rest des NT! Du wirst dann ein neues Evangelium finden!! Das Erste Evangelium, dasjenige der Verheissungen, das kennst Du ja schon. Das Zweite Evangelium, dasjenige der Bedingungen, wird wohl neu sein)

Und wo ist die Hölle? Paulus beschreibt dies im Römerbrief so: "Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden". Das Fleisch ist also der Tod. Der Tod ist das Gericht und damit die Hölle. Also ist beides, das Himmelreich und die Hölle nah beieinander, nämlich im Menschen selber. Das bedeutet aber nicht, entweder das eine oder das andere. Nein! Beide sind gleichzeitig im Menschen! In ihm sind beide vorhanden, Himmel und Hölle.

Körper, Seele und Geist

Der Körper, eben das Fleisch, verkörpert die Hölle und der Geist den Himmel. Schon von Geburt an herrscht aber ein sehr großes Ungleichgewicht indem das Fleisch mit seinen Eigenschaften ungemein stärker auf die erst noch neutrale Seele wirkt als der Geist. Das vergängliche Fleisch wirkt mit seinen fünf Sinnen auf die Seele, der Geist hingegen durch das nur leise sich meldende Gewissen. Die Seele ist mit dem Leib durch die Nerven verbunden, der Geist aber sitzt im Herzen in einem verschwindend kleinen Bläschen, das die Kardiologen mit ihren Mikroskopen nur entdecken könnten, wenn sie danach suchten. Schon diese ungleiche Größenordnung zeigt uns den "himmelweiten" Unterschied.

Der Körper, das Fleisch, ist wie alle Materie gerichteter und gefestigter Geist. Gefallener, unreiner Geist, der auf die Seele einen unbewussten, aber desto stärkeren Einfluss hat, der sich in den Sinnesreizen und in den Charaktereigenschaften bemerkbar macht. Neid, Gier, Hochmut, Zorn und Trotz sind allen gefallenen Geistern gemeinsam und deshalb strahlen diese Eigenschaften unablässig auf die Seele ein. Die Seele ist das Bewusstsein, das Ego. Treffen nun diese Eigenschaften ungehindert auf das Ego, so übernimmt es diese und wird zur Charaktereigenschaft der Seele selbsthin. Hat die Seele nun eine gewisse Stärke dieser verderblichen Eigenschaften absorbiert, so verschwinden mehr und mehr die Einflüsse des kleinen Geistes, oder besser gesagt, des Geistfunkens.

Geist im Herzen ist, wie schon erwähnt, nur ein ganz kleines Bläschen, die Bibel spricht vom Samenkorn. Und wie jedes Samenkorn muss es gepflegt werden um wachsen zu können.

Die Seele ist frei

Der Leib ist gebunden. Er ist gebunden an die Materie, an die Unwahrheit, an die Finsternis, an das Vergängliche, an den Tod. Der Geist ist ebenfalls gebunden, aber an das Licht, an die Wahrheit, an das Leben, an Gott. Der Geist ist Gott! Ob wir jetzt somit sagen Gott ist in uns oder Christus, die Liebe, der Geist Gottes, der Himmlische Vater oder das Himmelreich ist uns, bleibt sich gleich. Gott hat viele Namen. Das Verhältnis des Fleisches zum Geist ist so konträr wie es ungleicher nicht sein könnte. Fleisch und Geist sind Erzfeinde. Sie vertragen sich nicht und werden sich niemals vertragen. Wenn sich das Fleisch, wie die Materie schlechthin, als Teil der Seele Satans darstellt und seine Bestimmung die Vergänglichkeit und damit der Tod und die Finsternis ist, so ist der Geist als Gott das wahre Leben und die wahre Liebe. Somit vertragen sie sich nicht und das eine schließt das andere aus, wie sich Lüge und Wahrheit, Leben und Tod, Licht und Finsternis ebenfalls nicht vertragen können.

Und die Seele? Die Seele ist nicht gebunden, die Seele ist frei. Sie stellt sozusagen den Mittler zwischen Fleisch und Geist dar. Die Seele ist der Schiedsrichter und bestimmt, welcher von den beiden im irdischen Leben der Sieger ist, welcher die Oberhand hat, der Leib oder der Geist. Die Seele allein kann bestimmen, wessen Einfluss stärker sein darf, die Sinnesreize oder das Gewissen. Gibt die Seele dem Fleisch den Vorzug, so zieht sich der Geist Gottes still und leise zurück, gibt die Seele aber dem Geist die erste Priorität, so zieht sich der Einfluss des Fleisches unter lautem Getöse und vielen Anfechtungen zurück.

Von Natur aus ist der Einfluss des Fleisches aber, wie schon erwähnt, um einiges stärker als der Geist. Das beginnt mit der Erziehung. Schon dem kleinsten Säugling wird das Körperbewusstsein beigebracht mit tausend Spielsachen, schon in der Wiege. So lernt das Kind, dass es selbst und sein Körper eins ist. Sie Verbindung der jungen Seele wird mit dem Körper derart stark verknüpft, dass es einst kaum mehr einen Unterschied zwischen Leib und Seele machen kann. Einen Einbezug des Geistes in das Leben eines Kindes geschieht leider nur äußerst selten. So wundert es nicht, dass diese Menschen im Erwachsenenalter sich selbst als ihren Körper identifizieren.

Weshalb hat unser Schöpfer nun dies so eingerichtet, dass das Fleisch (das weltliche Leben) einen größeren Überhang hat als das Geistliche? Das ist eine weise Vorsehung. Gott will, dass die Seele vom einst freiwilligen Trotz gegen Gott und dem nachfolgenden Fall nun auch freiwillig und ungezwungen zu Ihm zurückkehrt. Der Entscheid für diese Rückkehr muss freiwillig sein, nicht angeboren. Und dabei muss die Seele ihren Entscheid für die Rückkehr auch unter erschwerten Bedingungen beweisen. Will die Seele aber dies nicht, so braucht sie sich für nichts zu entscheiden, sondern einfach das angeborene Weltleben weiter zu führen. Die Seele, welche sich mit großem Ernst für den Einbezug des lebendigen aber unsichtbaren Gottes im Erdenleben entscheidet, muss mit großer Ernsthaftigkeit und persönlichem Einsatz (Selbstverleugnung) das weltliche Leben verlassen und das auf den ersten Blick beschwerliche Leben abseits der großen Masse auf sich nehmen. Die aus freien Stücken zurückgekehrten Seele, das sind die Gotteskinder. Und diese Gotteskinder, welche auch die allerletzten Reste des weltlichen Lebens aus ihrer Seele verbannt haben, die erleben die volle Wiedergeburt des Geistes, das heißt, dessen Seelen werden mit dem erwachsenen Geist Gottes in ihnen selbst ganz durchflutet und erfüllt. Da die Seele nun keine sinnliche Verbindung mehr mit dem Fleisch hat, wird sogar der Leib durchgeistigt.

Bleibt die Seele aber von den Geistigen Führungen, welche mit dem Gewissen beginnen unberührt, so verbindet sich die Seele mit dem Leib während der Jahre immer mehr. Die Seele wird materialisiert. Muss diese einst vom Leib getrennt werden, so wird sie zerrissen, weil die edleren Teile der Seele viel feinstofflicher sind als der schon recht grobstoffliche Rest der Seele. Dass dies nur unter großen Schmerzen geschehen kann, ist recht einleuchtend. Ob diese Schmerzen schon im Diesseits einsetzen oder erst im Jenseits beginnen, ist unbedeutend. Auf jeden Fall geht dem leiblichen Tod eine lähmende Todesangst voraus.

Die Seele hat also die Wahl. Entweder das Weltleben oder das Geistleben. Beides miteinander geht nicht. Oder doch? Ist es wirklich nicht so extrem?

Schaut man sich in den evangelischen Gemeinden um, so wird man eines besseren  belehrt. Klar funktioniert das, wie viele Gläubige beweisen das doch jeden Tag! Die einen haben ihre Gebetszeit zwischen Tagesschau und Sportschau, die anderen erst nach "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten". Die Jugend kann ohne Probleme Gebetszeit und Tanzveranstaltung verknüpfen, denn man muss ja die Weltmenschen dort abholen, wo sie sind … Soll man nicht mit den Lachenden lachen, mit den Weinenden weinen und mit den Traurigen trauern?

Zwei Herren dienen ist aber trotzdem unmöglich. Jesus sagt uns das klar und deutlich. Auch der uns innewohnende Geist würde uns auf genau das hinlenken, wenn wir auf Ihn achten würden. Aber wenn das Herz immer noch Liebesanteile an die Welt hat, so zieht sich der Geist zurück, wie oben schon erwähnt, Seine Führung wird somit immer schwächer. Mit jedem noch so unbedeutenden Liebesakt mit der Welt (weltlichen Gedanken nachhängen) wird die Seele verunreinigt, weil unreine Geistwesen die Seele bzw. die Sphäre beschleichen. Diese unreinen Wesen stehen schon im Widerspruch zum Geist Gottes und es ist allein am Willensakt der Seele, solchen Weltwesen loszuwerden. Freiwillig müssen wir mit festem Willen und von den Weltreizen abwenden! Da nützt kein falsch verstandener Spruch "wir sind durch den Glauben geheiligt" etwas, wenn wir diese Weltgeister in uns dulden.

"...wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen" (Röm 6:6)

"Ein reines Herz" will besagen, dass keine Neigungen zur Materie mehr vorhanden sind. Das will aber nicht heißen, dass man die Materie nicht weise gebrauchen soll. Benützung von Gebrauchsgegenständen, also nützliche Werkzeuge für alle Bereiche des natürlichen Lebens, sind durchaus im Willen Gottes, aber niemals darf die Seele ihre Liebe daran hängen.

Wem die Erreichung der vollen Wiedergeburt des Geistes ein Herzensanliegen ist, der kommt gar nicht darum herum, diesen Weg der Nachfolge, wie er in diesem Blog in allen Aufsätzen beschrieben wird, mit ernsthaften Konsequenz zu begehen. Da dies von der Umwelt beobachtet wird, so werden abfällige Bemerkungen bald einmal an der Tagesordnung sein. Man wird als extrem tituliert, als Spinner usw. Vor allem werden die Brüder und Schwestern in den evangelischen Gemeinden argwöhnisch werden und sagen: "Wir sind immer noch Menschen, die in diese Welt gestellt wurden!" oder "Gott hat diese Welt so wie sie ist, uns gegeben, und die sollen wir als Sein Werk lieben". Solche und andere sehr, sehr weise Sprüche sind laufend zu hören!

Die weitere Folge ist die Isolation. Aber nicht von Weltmenschen, sondern von den Gläubigen! Man wird schnell alleine gelassen, weil solche Extremisten nur Sektierer und Fundamentalisten sein können. Ja, ja, bei solchen Konfrontationen wird es sich dann zeigen, ob der Glaube echt und ob es mit der Nachfolge ernst gemeint ist. Wenn es dann mit der Verunglimpflichung  herb wird, steht man in der Nachfolge plötzlich ganz alleine da und hat niemand, der einem "den Rücken deckt".

Liebe Brüder, liebe Schwestern, das muss so sein! Lass Dich nicht beirren, Dein Pastor wird Dich niemals bestärken, wenn Du konsequent bist! So hast Du recht schnell Gelegenheit, Deine innewohnende Liebe gegenüber Deinen so wohlwollenden Nächsten zu beweisen. Und da wird es offenbar werden, wie Der Himmlische Vater in Deinem Herzen diese Deine Umgebung mit Göttlichem Segen überhäuft! Wenn Deine Seele rein ist, wird aus Deinem Leib das lebendige Wasser fließen.

Deshalb: Achten wir ab jetzt genau darauf, welche Gedanken, also welche Geister unser Herz so dreist beschleichen und lösen wir uns ganz schnell von ihnen, bevor sie auch nur das kleinste Unheil anrichten können.  Seien wir bedacht, dass nur das stetige Bewusstsein der Heiligen Gegenwart Gottes in uns uns davor bewahren kann.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


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