Mittwoch, 27. Juli 2011

Die zehn Gebote (9)

Das neunte Gebot 


"Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten." 


Oder anders ausgedrückt: "Du sollst nicht lügen!"
Mag sein, dass dies das am häufigsten übertretene Gebot überhaupt ist. Dabei geht es in erster Linie darum, dass über den Nächsten, also über Verwandte, Arbeitskollegen, Chefs, Politiker und Nachbarn hinter ihrem Rücken  wissentlich oder unwissentlich falsche Tatsachen geschildert werden. Wieviel giftiges Unheil wird oft von krankhaften Plappermäulern und dummen Schwätzern angerichtet, die reden und reden, was ihnen gerade in den Sinn kommt!
Dieses Gebot zielt aber wie die anderen auch, nicht nur auf das natürliche Leben ab, sondern vielmehr auf das Geistige. Im Natürlichen Leben gibt es keine Wahrheiten, denn das Natürliche, das Materielle, ist ununterbrochen in Veränderung und was sich stetig ändert, kann nicht ewige Wahrheit sein.
Die menschliche Seele ist nur durch die äusserliche (körperliche) Form zum Lügen und zur Falschheit fähig. Im Geistigen Reich ist die Seele offenbar, das heißt, sie ist transparent. Was in der Seele vorgeht, ist für alle anderen Seelen erschaubar. Gedanken und Empfindungen können nicht versteckt werden. Deshalb hat Jesus auch gepredigt, dass einst die Spatzen von den Dächern pfeifen werden, was die Seele im Erdenleben geredet hat. Hier im Materienleben, wo die Seele mit dem grobstofflichen vergänglichen Fleisch umgeben ist, kann sie die Mimik und Gestik nach Belieben steuern, unabhängig von Gedanken und Empfindungen. Da die fleischlichen Augen des Mitmenschen auch nur die körperliche Mimik und Gestik schauen kann, nicht aber die Seele, so kann die Wahrheit und die Lüge nicht erkannt werden.
"Wie geht's?" ist eine allgemeine Begrüssungsformel. Die Antwort weiß man ja auch schon zum Voraus: "Danke, gut!" Diese Antwort muss aber nicht zwangsläufig richtig sein und der Frager merkt dann nicht, dass es dem Befragten hundeelend zu Mute ist. "Schön dich zu sehen!" sagt ein anderer und denkt dabei: "Warum muss dieser Kerl mir über den Weg laufen!" Das sind – geistig gesehen – die ausgemachten Lügen: da, wo das Innere nicht mit dem Äußeren übereinstimmt. Dieser Umstand begleitet uns während des ganzen Erdenlebens in allen möglichen Lebensbereichen, in der Familie, am Arbeitsplatz in der Nachbarschaft und vor allem auch in der Politik.
Einmal wird der die Seele schützende Leib vergehen und zurück bleibt die Seele. Jeder, welche im Geistigen Reich in die Sphäre dieser Seele tritt, wird seine Gedanken samt seinen Empfindungen erschauen können. Das wird ein Heulen und Zähneknirschen sein! Davor ist niemand geschützt. Jeder kann jedem in die Sphäre treten, sozusagen ungefragt in seine Wohnung trampeln! Deshalb ist uns dieses Gebot gegeben, Gott will, dass wir im Geist und in der Wahrheit leben, damit es dereinst keine bösen Überraschungen geben wird.
Nicht unerwähnt darf in dieser Betrachtungsweise bleiben, dass nicht nur die inneren und unsichtbaren Gedanken und Empfindungen mit der Mimik und Gestik übereinstimmen muss, sondern auch die Handlungen. Wasser predigen und Wein trinken, das gilt vor allem nicht zuletzt ebenso für uns Christen! Wenn wir sagen, wir folgen Jesus nach und lieben nach wie vor die Welt, dann stimmt das Innere nicht mit dem Äusseren überein. Beten wir darum, dass wir das Licht des Geistes Gottes erkennen können und lassen und nach wie vor durch TV und Radio von der Welt umgarnen, dann sind wir unehrlich oder wenn wir predigen, "Gott sorgt für mich, ich lege alles in Seine Hände!" und gehen zu Arzt und nehmen Medikamente oder lassen uns gar für oder gegen irgend was impfen, dann leben wir nicht im Geist und in der Wahrheit.








Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.






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