Mittwoch, 18. Mai 2011

Die Zehn Gebote (1)

(Teil 1, das Verhältnis zu Gott, zum Herzen und zur Liebe)

Die zehn Gebote sind die umfassenden Anweisungen unseres Schöpfers, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Dabei geht es nur im Natürlich darum, dass das Leben glücklich und erfüllt erlebt werden kann, im Geistigen aber geht es sehr wohl darum, dass die inkarnierte Seele ihrer Aufgabe bewusst wird und so mit Hilfe der zehn Gebote diese bewusst übernommene Aufgabe auch erfüllen kann. Da der Mensch in seiner Lebensgestaltung frei sein soll, sind diese Gesetze Gottes in der Soll-Form, um jeglichen Zwang auszuschliessen. Gott nötigt nicht und straft auch nicht, aber Er macht auf die Folgen der Übertretung, der Nichteinhaltung Seiner Gebote aufmerksam. Diese Folgen sind Gesetzmässigkeiten, welche dann immer eintreten, wenn ein oder mehrere Gebote übertreten werden. Nun ist es uns allen bewusst, wie das so ist mit der Einhaltung der Gebote. Zum Ersten verstehen wir kaum, was mit dem Geforderten überhaupt gemeint ist und zum Zweiten finden wir dann immer die Wahrheit des Verses "Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach".

Den ersten Punkt betreffend ist es wohl wichtig und richtig, wenn wir uns damit befassen, was mit den Geboten überhaupt gemeint ist. Wer gelernt hat, in sich zu gehen, alle Fragen innerlich zu stellen und alle Antworten vom innenlebenden Christus zu erwarten, dem dürfte es nicht schwer fallen, den Sinn der Gebote zu erkennen. Wer aber noch nicht so erfahren im Glaubensleben ist, tut gut daran, sich bei älteren Brüdern und Schwestern sich über die tiefgreifenden Begründungen der zehn Gebote zu informieren um dann auch danach zu leben. Alles macht ja nur dann einen Sinn, wenn man das Erkannte im Alltagsleben auch umsetzt. Das alleinige Wissen hilft nichts, kann sogar zum gefährlichen Bumerang werden.

Die zehn Gebote sind so aufgeteilt. Der erste Teil, die vier ersten Gebote beinhalten das Verhältnis des Menschen zu Gott. Es geht um den Beschrieb der Liebe zu Gott. Jesus Christus hat im Neuen Testament die ersten vier Gebote zusammengefasst mit dem einen Gebot:"Liebe Gott von deinem ganzen Herzen, von deiner ganzen Seele und von deinem ganzen Gemüte …". Der zweite Teil, die Gebote fünf bis zehn, dort geht es um das Zusammenleben der Menschen unter sich. Jesus nannte dies zusammenfassend: "… und den Nächsten wie dich selbst!"

Das erste Gebot

"Du sollst keine anderen Götter haben neben mir."

Kurz, klipp und klar. Doch was sind Götter? Sind das Aphrodite, Zeus oder Olymp und all die anderen Griechischen und Römischen Götter? Ja, das sind sie auch.

Ein Gott ist heilbringend. Ein Gott ist das Ziel, für ihn zu leben wie für ihn zu sterben. Für den Gott, der für uns heilbringend ist, tun wir alles, wir "opfern" alles, unsere Zeit, unser Hab und Gut, unsere Liebe, unsere volle Aufmerksamkeit, unser ganzes Interesse und unsere Neigungen. Diesem Gott wird alles andere unterworfen. Nach dieser Definition geht es nicht um einen persönlichen Gott und das erste Gebot spricht auch nicht von Göttern in persona. Ein Gott ist der Gegenstand, wofür unser Herz schlägt. Am Abend schlafen wir mit dem Gedanken an diesen Herzensgegenstand ein und am Morgen erwachen wir wieder mit den gleichen Gedanken.

Diese Götter haben sich mit den Kulturen gewandelt. So sehen wir nebenbei auch die Zeitlosigkeit der Heiligen Schrift. Waren bei den Israeliten just zur Zeit dieser Gesetzgebung der Gott des Goldenen Kalbes aktuell, so hatte jede Kulturepoche ihre eigenen Götter. Was sind denn heute die Götter bei uns in der westlichen Kultur? Diese Frage ist unschwer zu beantworten, wenn man bedenkt, wofür der heutige Mensch am liebsten seine Opfer darbringt. Sicherlich ist das Hauptgut und damit das Hauptopfer die Zeit. Fast die ganze zur Verfügung stehende Zeit wird geopfert, um den Segen dieses heilbringenden Gottes zu erlangen, welcher das Leben absichert: Das Geld. Bei wie vielen Menschen ist der einzige lebende Gedanke, wie man die eigene, persönliche Geldmenge erhöht. Das ganze Alltags-Leben wird diesem einen Ziele unterordnet. Andere Götter sind Karriere, Sport und vieles mehr.

Alle Götter haben Tempel und Opferstätte. Das Geld hat die Banken mit seinen Tempel-Dienern, die aber nicht den Gläubige(r)n dienen, sondern, wie die Tempeldiener zur Erdenzeite Jesu, nur sich selbst. Ebenso wie dazumal diese die absolute Macht über das Volk haben, so haben auch diese heutigen Tempeldiener die absolute Macht über das Volk, die Wirtschaft, die Wissenschaft, die Bildung und die Politik. Wehe, wer die Forderungen dieser Oligarchie nicht nachkommt, das heißt, wer dieses vorgegebene System nicht unterstützt, der hat mit sehr großen Unannehmlichkeiten zu kämpfen.

Bei den anderen Nebengöttern ist es nicht besser. Auch diese haben Tempel, welche zum Teil auch als Monumente bezeichnet werden können. Fussball-Stadien, Rundrennstrecken, Olympia-Veranstaltungen und vieles, vieles mehr, das alles sind Götter, die ihren Tribut fordern. Und vor allem die Aufmerksamkeit und die Liebe des Volkes.

Dann gibt es einen Universaltempel, welcher allen Göttern unserer Zeitepoche dient. Weil er sozusagen alle Götter in sich vereint, benötigt er auch die meiste Aufmerksamkeit. Ihm wird dann der Rest der verbliebenen Tageszeit geopfert. Nicht zwangsweise, sondern mit großer Freude und riesigem Interesse bringt das (dumme und) blinde Volk den letzten noch möglichen Tribut dem Fernsehen.

Alle diese Götter sprechen letztendlich immer die fünf Sinnesreize an. Durch diese Impressionen verbindet sich die Seele mit seinem Fleisch-Leib. Das vermeintlich Heilbringende ist die verkannte Lebensqualität, welche die stetige Steigerung und Verfeinerung der Sinneseindrücke sucht.

Unser Schöpfer-Gott, unser Himmlischer Vater aber will, dass wir die Materie, die Liebe zur Welt (unser Leib) überwinden und Ihn aus freiem Willen suchen und nur Ihm alleine dienen. "Gott ist ein eifersüchtiger Gott und will keine Nebengötter haben", so sagt Moses. Jesus sagt "man kann nicht zwei Herren dienen".

Fazit des ersten Gebotes: Nimmt man dieses Gebot so ernst wie es gedacht ist, so erfordert es von uns eine konsequente Entscheidung, ob man dem Fürsten dieser Welt des Sichtbaren dienen will oder ob wir bereit sind, den Weg der Entsagung, den Weg über Golgatha zu gehen. Das Kreuz auf sich zu nehmen heißt, der Liebe zur Welt völlig zu entsagen und die Materie und deren Güter nur dazu zu benützen um Gott und dem Nächsten zu dienen.

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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