Mittwoch, 6. Oktober 2010

Zeichen der Wiedergeburt (4)

Das Erbarmen

Das Erbarmen ist die siebente Göttliche Eigenschaft, die das Zeichen eines Geistgeborenen offenbart.

Das Erbarmen kennt niemals auch nicht einen Hauch von Ärger oder Missmut, denn der Wiedergeborene weiß, dass Menschen Zeit brauchen, ja, viel Zeit brauchen um die dereinst so gefallene und damit verletzte und verwundete Seele wieder zu heilen und zu heiligen. Er macht niemals einen Unterschied der Rassen, der Religionen, macht keinen Unterschied zwischen guten und schlechten Menschen. Für ihn gibt es nur Unterschiede in der Entwicklung einer Seele. Dies ist natürlich nicht die menschliche, sondern die Göttliche Sichtweise.

Das Erbarmen vergibt die Fehler in Liebe dem, der einem etwas zuschulden kommen lässt. Das Erbarmen sieht den Sünder vor dem Abgrund und sein einziges Bestreben ist es, diesen davon zurück zu reissen, aber immer ohne dessen freien Willen zu berühren. Im Wiedergeborenen lebt dieselbe Barmliebe wie sie Jesus auf Erden gelebt hat.

Soweit haben wir die Zeichen der vollen und wahren Wiedergeburt wenigstens oberflächlich gestreift, so wie es der Umfang dieses Mediums zulässt.

Die Wiedergeburt oder die Geistestaufe ist jedem Menschen möglich zu erleben, aber nicht jeder will sie erleben. Es ist wohl einfacher aus der Heiligen Schrift mit entsprechender Wortakrobatik herauszulesen, dass wir schon allein durch den einfachsten Glauben an das Erlösungswerk Jesus am Kreuz von Golgatha diese Wiedergeburt eben schon in Empfang genommen haben.

Mir persönlich ist es unverständlich, wie man behaupten kann "das alte ist vergangen, siehe alles ist neu geworden" und man steckt weiter hin in der Sünde. Man ergötzt sich an und in der Welt, man ist geil aufs Fernseh-Schauen, man erfreut sich jedem Reiz der Sinne – und man vermisst aber alle, samt und sonders alle Zeichen der Wiedergeburt! Ich schreibe dies deshalb mit spitzer Feder, dass man sich vielleicht doch die Mühe nimmt, die eigene Position einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen und eine genaue Standorterkennung zu machen. Wir haben nur das eine Leben auf dieser Erde, und dieses Erdenleben ist verhältnismässig kurz bemessen. Deshalb nutzen wir die Stunde, im Jenseits wird es dann sehr viel mühevoller sein, auch nur einen winzigen Schritt in der Entwicklung weiter zu kommen!

Die Frucht des Geistes

Die Zeichen der Wiedergeburt erschöpfen sich aber nicht mit den soeben beschriebenen sieben Eigenschaften des Geistes. Paulus hat uns noch weitere Merkmale gegeben, wie wir einen Wiedergeborenen erkennen können. Alle diese Zeichen werden sich natürlich ebenfalls manifestieren. So lesen wir im Galaterbrief 5,22: "Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit." Die Liebe und der Langmut (Geduld) haben wir schon beschrieben, die Freundlichkeit hat viel mit dem Erbarmen zu tun, ja wird durch diese erst so richtig tiefgreifend möglich. Machen wir uns abschliessend noch einige Gedanken über die

1. Freude und den Frieden. Der von Gott Geborene nimmt die Welt mit ihrem Alltagsleben auf eine andere Art und Weise wahr. Wenn der Weltmensch an seiner Arbeit ist, so ist seine Konzentration, seine Gedankenwelt mit eben dieser Arbeit beschäftigt und sein Leben ist dann in diesem Moment die Arbeit. Alles andere wird unwichtig, wird sogar vergessen. Will er seine Arbeit im Bewusstsein auf Gottes Hilfe tun, so muss er seine Gedankenwelt teilen, er widmet sich der Arbeit und in einem anderen Augenblick macht er eine Kurzmeditation und besinnt sich auf Gott. Beides Zusammen ist nur schwer möglich, denn die Gedanken schweifen in kürzester Zeit wieder zu einem anderen Gegenstand ab. Ein innerer Frieden kann kaum spürbar werden, denn die Arbeit ist fast immer mit irgendwelchen Sorgen, Planungen und Problemen behaftet. Beim Wiedergeborenen ist das anders. Er sieht die Welt, seine momentane Tätigkeit mit anderen Augen, sozusagen "durch die Brille Gottes". Der weltliche und materielle Anteil seiner Tätigkeit ist für ihn absolut unwichtig. Sein Bewusstsein wird beherrscht von der Gegenwart des Geistes Gottes, und das ist der Geist des Friedens. Weil er nun nicht in erster Linie auf die Arbeit konzentriert ist, sondern auf Gott, tut er auch automatisch das Richtige in seiner Tätigkeit. Er ist nicht alleine, er hat viele dienstbare und unsichtbare Helfer um sich. Natürlich, das kann derjenige nicht verstehen, der eben noch mühsam sich mit allen fünf Sinnen der Welt und der Materie verbunden bleibt. Erst wenn im Bewusstsein das Eins sein mit Christus vorherrscht, kann sich Sein wahrer Friede und damit die echte Lebensfreude offenbaren.

2. Gütigkeit oder Herzensgüte. Alles was der Geistmensch tut, kommt aus dem Herzen. Er nimmt kaum eine Handlung vor, welche direkt aus seinem Verstand, und am Ende noch gepaart mit irgendwelchen Hinterabsichten, kommen. Die Herzensgüte gibt ohne zu denken 'was kommt zurück?'.

3. Treue. Der Wiedergeborene ist treu und seine Versprechen hält er in jedem Fall ein. Diese Treue ist in Gott gegründet, denn Gott ist treu. So ist es ja auch Sein Geist und alle, die mit Diesem erfüllt sind.

4. Sanftmut. Wie mit der Treue, so verhält es sich auch mit der Sanftmut. Ein sanftmütiges Wesen ereifert sich nie, ist niemals ärgerlich oder missmutig. Es ist ausgeglichen, weil die Empfindungen, die von aussen auf ihn einwirken, ihn letztendlich gar nicht berühren. Seine einzige Empfindung ist der innere Frieden, der nicht von aussen auf ihn eindringet, sondern aus der inneren Quelle nach aussen strömt. Das sind die Ströme des lebendigen Wassers.

5. Enthaltsamkeit. Die Enthaltsamkeit wird nicht erst mit der vollen Wiedergeburt offenbar. Denn diese macht die Wiedergeburt erst möglich. Ohne die Enthaltsamkeit kann der Geist Gottes sich gar nicht erst entwickeln. Die ist das Erste, die Überwindung der sinnlichen Reize und damit die Beherrschung der inneren Natur. Mit der Enthaltsamkeit beginnt die Heiligung.


Soweit hätten wir kurz die Zeichen der Wiedergeburt kennen gelernt. Unnötig zu sagen, dass es dazu noch viel, viel mehr zu sagen gäbe, aber bevor man sich in Details versteift, müssen wir die Zusammenhänge erkennen. Das ist ach im materiellen Leben so.

Am nächsten Mittwoch wollen wir im Rahmen von "Zurück zum Reinen und Vollen Evangelium den Begriff "Glauben" besprechen und sehen, wie die Definition überstrapaziert wird und demnach das Leben danach nicht mehr dem Wort Gottes entspricht.





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Keine Kommentare: