Mittwoch, 27. Oktober 2010

Christ und TV

Es gibt 182 Gründe, warum ein Christ ein aktiver Fernsehzuschauer sein sollte und es gibt nur zwei Gründe, warum ein Nachfolger Jesu den Fernseher nicht benützt. Dieses Verhältnis sagt eigentlich schon alles, und man möchte meinen, dass es unnütz wäre, darüber auch nur ein Wort zu verlieren.

Doch das Geistige Leben und später auch das Neue Jerusalem ist keine Demokratie, wo die Mehrheitsverhältnisse auch automatisch das Recht hat, bzw. die Wahrheit einschliesst. So auch hier, bei dieser Frage um das Fernsehen. Die zwei Gründe die dagegen sprechen, liegen weitaus schwerer als alle diejenigen, welche dafür votieren. Einst hat mir ein Gemeindepastor erklärt, er müsse mittels des Fernsehers auf dem Laufenden sein, damit er mit den Weltmenschen auch über die Zeichen der Zeit sprechen könne. Leider hat unser lieber Pastor nicht bemerkt, dass eben genau der Fernseher es verhindert, mit den Weltmenschen über die Zeichen der Zeit zu sprechen!

Doch beginnen wir von vorne. Das Medium Fernsehen steht in Abhängigkeit der Wirtschaft, von großen Konzernen. Die Unternehmen, die ihre Produkte durch dieses Medium anbieten, unterstützen um wesentlichen Teil diese Medienhäuser, welche oft auch noch halbstaatlich sind. Doch was bedeutet diese Abhängig der Fernsehgesellschaften von der Werbung? Was ist denn Werbung genau? Die Werbung, oder Promotion, hat die Aufgabe, mit allen psychologisch perfiden Mitteln Bedürfnisse für Produkte in den Menschen zu wecken. Produkte, die eigentlich gar niemand braucht!

Und genau diese Bedürfnisse sind der springende Punkt. Der wahre Nachfolger Christi ist bestrebt, die Materie, also alle Bedürfnisse des Leibes (des Fleisches) zu überwinden. Also genau das Gegenteil von dem, was das TV beabsichtigt. Es geht dabei nicht darum, ob unser Pastor auch die Werbung mit einverleibt, nein, es geht rein um die Abhängigkeiten und die Mächte, die dahinter stehen. Dabei denken wir mehr an die geistigen als an die natürlichen Mächte.

Unser Pastor hätte die Möglichkeit, sich statt an das Fernsehen an den ihm innewohnenden Geist Gottes zu wenden. Dieser ist nämlich bestrebt, der Seele die Worte Gottes in jedem Augenblich des Lebens auf die Zunge oder in das Herz zu legen, und kein Pastor müsste sich sorgen, was er reden sollte. Aber die Hingabe an den Glanz und Gloria des TV spricht die fünf Sinnesreize an, welche Leidenschaft natürlich dann das Wirken des Geistes ausschliesst. So bleibt dem Pastor nichts anderes als Menschenworte aus dem Verstand zu geben, was dann beim Zuhörer wiederum nur im Verstand statt im Herzen ankommt.

Das Fernsehen und der Körper des Menschen stehen in einer wechselseitigen Abhängigkeit. Zum Einen kann das Medium nur existieren, wenn es die Seelen für jede Art des Körperempfindens ansprechen kann. Die Seele wiederum ist zum Anderen vom Fernsehen Abhängig, weil es dem Leib (dem Fleisch) so viele Annehmlichkeiten vermittelt.

Hier liegt die grosse Gefahr für die Seele. Der Leib des Menschen, also die Materie ist der eigentliche Gegner des Geistes. Das Fleisch kämpft gegen den Geist und die Seele steht in diesem Streit auf Leben und Tod mittendrin und muss sich entscheiden, welcher Seite sie sich hinwenden soll. Entscheidet sie sich nicht, so steht sie von Natur aus auf der Seite ihres durch die Nerven eng verbundenen Leibes. Das Fleisch, die vergängliche Materie aber ist der Tod. Die meisten Menschen sind so eng mit der Materie, dem Erdenkleid der Seele, verbunden, dass es ihnen nicht einmal bewusst ist, dass es einen so wichtigen Unterschied zwischen Seele und Leib gibt! Sie sagen von sich "Ich" und meinen den Leib, "Ich und der Leib sind Eins". Mit anderen Worten: "Ich und der Tod sind Eins". Natürlich sagen sie sich das nicht, denn sie wissen es auch nicht. Spätestens aber wenn der leibliche Tod eintritt und die Seele sich von der Materie trennen muss, beginnt das Leiden.

Anders ist es, wenn die Seele schon zu Lebzeiten des Leibes sich von ihm möglichst trennt, oder besser gesagt, sich aller überflüssigen Abhängigkeit entledigt, in dem sie sich dem Geist hinwendet, findet sie sie das wahre Leben schon jetzt. Was nützt dem Pastor sein Glaube, wenn er sich freiwillig dem Lebensfeind ausliefert?

Der Leser möge mich aber in einem Punkt ja nicht falsch verstehen. Ich plädiere niemals dafür, dass ein Christ nicht fernsehen dürfe. Wem dies ein Bedürfnis ist, der soll das auch ruhig tun. Ein Nachfolger Jesu, der eine innige Beziehung mit dem Himmlischen Vater im Herzen hat und ein ununterbrochenes Gottesbewusstsein, den beschleicht ein großer Eckel an dieser Art der Weltliebe. Würde er sich den Einflüssen dieser niederen Geistesmächte hingeben, so wäre es für einige Tage aus, in die echte Liebesbeziehung mit Christus zurückzukehren.

Die Seele ist die Braut und der Geist Gottes der Bräutigam. Was für eine Jungfrau wäre diese Seele nun, wenn sie im Stillen Kämmerlein alleine mit ihrem Bräutigam die Himmlischen Seligkeiten geniesst in dem die Seele mit dem Geiste Eins ist, und gleichzeitig mit dem Fürsten dieser Welt buhlt? Wäre sie eine reine oder eine sehr, sehr törichte Jungfrau?

Eine Jungfrau, welche sich dieser Geistigen Hurerei hingibt, wird wohl kaum genug Öl (Geist) in ihrer Lampe (im Herzen) haben. Sie wartet nämlich, bis sie das Wiederkommen Jesu im Fernsehen mit verfolgen kann und hat es verpasst, dass Er bereits schon da ist (nämlich als Christus in den Herzen Seiner Kinder)! Und mit der Entrückung wird es wohl auch nichts, denn diese ist für die Welt-Überwinder, aber die Weltliebhaber wollen ihr Eigenes gar nicht verlassen!

Deshalb immer wieder: Sei heiss oder kalt! Es ist besser, kalt zu sein als lau! Noch besser aber heiss in der Feuersglut der Liebe zu Jesus, unseres Himmlischen Vaters und zu den Mitmenschen. Segne alles, was Dich umgibt und sende immerfort Gedanken der Liebe aus und halte Jesum ständig im Bewusstsein!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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