Mittwoch, 2. Juni 2010

Das Vater Unser (2/11)

"Unser Vater im Himmel!" (Mat.6,9)


Wie bei der Beschreibung von 'Unser Vater', so ist auch der Begriff 'im Himmel' eine Entsprechung. Der wahre Himmel ist nicht über den Gestirnen, nicht im Weltraum und nicht in der Natur. Das Gottesreich hat eine ganz kleine Pforte und wenn man die nicht findet, ist ganze fromme Erdenleben vergeblich. Der Himmel ist in uns selbst. Im Herzen. "Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes" (2.Kor.6,16), sagt Paulus, denn dort wo der Tempel ist, ist Gott und wo Gott ist, ist auch der Himmel.

Jesus führt uns dahin, dass wir uns erst mal bewusst werden, wo das Himmelreich ist, dann wie man es findet und schlussendlich wie man dort eintreten kann.

Wir tragen den Himmel immer mit uns herum. Wo wir sind ist Gott, dort ist die Erste Liebe! Wenn wir in der Stille diese Beziehung mit Gott, mit der wahren, gebenden Liebe eingegangen sind und täglich immer wieder von Neuem eingehen, so machen wir mannigfaltige Erlebnisse. So fällt es uns plötzlich leicht, den Willen Gottes zu erkennen um danach zu handeln. Auch fällt uns unerwartet alles zu und wir spüren, dass wir in guten Händen sind, Angst und Furcht schwinden und in allen Lagen, wo wir vielleicht noch Zweifel hatten, bekommen wir plötzlich ein inneres Licht und Sicherheit.

Was bedeutet das im Weiteren, dass das Himmelreich in uns ist? Nebst dem Vater, wir wissen vom letzten Beitrag: Er ist die Liebe, gibt es einen weiteren Baustein und das ist das Licht. Das Licht ist in der Entsprechung der Sohn. Weil die Liebe ein Feuer ist, ist dessen Aspekt das Licht. Das Licht bedeutet aber auch Erkenntnis, Weisheit, das Wort und die Wahrheit. Nach dem Licht ist in unserem Himmelreich auch der Göttliche Wille, das ist die Kraft der Liebe. In der Entsprechung ist der Wille der alles durchdringende Heilige Geist. Im Weiteren finden wir die Ordnung Gottes mit dem Gesetz des natürlichen Lebens (Gesetz der Sünde und deren Folge) und dem Gesetz der Gnade. Fünftens haben wir im Himmelreich der Ernst oder die Beharrlichkeit, denn was Gott beginnt, das führt Er auch zu Ende. Danach finden wir die Geduld und siebtens umfasst das Reich unseres Königs die Barmliebe. Was ich jetzt aufgezählt habe sind die Eigenschaften Gottes, Seines Geistes und weil alle Eins sind, auch Jesus Christus.

Mit dem Geist Gottes in uns schlummern folglich auch alle Geistesgaben. Siehe dazu mehr im Aufsatz "Die sieben Geistesgaben". Der offene Himmel in uns offenbart auch die innere Stimme, das ist die Stimme Jesu und das innere Auge, welches auch das Verborgene sieht. Im Weiteren sind auch die Engel im Himmel, die uns führen und beschützen, wenn nötig auch die geistigen Kämpfe führen, von denen wir normalerweise nichts mitbekommen.

Wenn das Herz des Menschen den Himmel in sich trägt, dann gibt es auch bessere Mitbewohner in der Sphäre des Menschen, als wenn er die Hölle im Herzen hat. Diese Mitbewohner, welche entweder im Leib und/oder in seiner Sphäre sind, haben ziemlich genau dieses Niveau das dem Reifegrad der Seele entspricht. Ein Mensch mit der Hölle im Herzen trägt nebst vielen anderen die Seele verderbenden Hochmutsgeister und Zorngeister mit sich herum, derjenige aber, dessen Herz dem Himmel geweiht ist und ein Leben der Liebestaten führt, hat mit und in ihm heilige Engel, von Gott gesandt.

Keine Kommentare: