Samstag, 6. März 2010

Wie lebt Jesus in uns?

Dass Jesus bei uns ist, ist keine Frage, das wissen wir alle. „Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende der Welt“, sagt Er. Du wirst jetzt vielleicht antworten: „Ja, sicher, aber bei euch und in euch ist nicht das selbe“. Ja, und mit diesem Einwand hast Du recht, Du hast sogar ins Schwarze getroffen! Jesus ist bei uns, bis die Welt zu Ende ist. Gemeint ist die Welt in uns. Die Weltliebe, das Interesse an dieser Welt, und an dem, was so alles in dieser Welt geschieht. Unser Interesse daran, dass der RFID-Chip bald eingepflanzt wird, das Interesse, wie der ganz grosse System-Crash vor der Tür steht und es nur noch darum geht, ob er morgen oder nächste Woche eintritt. Mit all diesen Interessen ist deine Weltliebe noch sehr ausgeprägt und deshalb trifft es auch zu, dass Jesus bei dir ist jeden Tag.

Nachher dann, wenn du die Welt einmal überwunden hast, ist Jesus nicht mehr bei dir. Das verwundert dich? Ja, das ist so. Dann ist Jesus nicht mehr bei dir, sondern in dir! Dann erst, wenn der Tempel gereinigt ist, kann Er Seine Wohnung im Tempel beziehen, und dann trifft es auch für dich zu, wenn Er sagt: „Das Himmelreich ist in euch!“ Also nicht irgendwo ausserhalb von uns, sondern in unserem Innenleben. Dieses Innenleben steht dann im krassen Gegensatz zum Aussenleben. Dann stoppen die Einflüsse, vermittelt durch die fünf Sinne, von aussen zu unserem Innen- und Gemütsleben, aber die Einflüsse von unserem Innenleben zum Aussenleben werden immer stärker.

Doch nun zu der eingangs gestellten Frage: Wie lebt denn Jesus in uns. Viele Christen stellen sich Jesus als Mensch vor, so, wie Er damals als Menschensohn ausgesehen haben könnte. Stelle Dir Jesus nicht nur in dieser äusserlichen Form vor, sondern beachte, was Er (Joh. 14. 16 u. 17) gesagt hat: „Ich werde euch einen andern Tröster geben, dass Er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt (-liebenden) nicht empfangen kann denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht.“ Beachten wir wohl, dass Jesus in Form dieses ‚Geistes der Wahrheit‘ in uns ist. Dieser Geist der Wahrheit hat noch viele andere Namen: Geist Gottes, Heilige Geist, Göttliche Liebe, Licht, Kraft, Himmelreich, Gott. Dieser Geist Gottes ist also unser Tröster, welcher in uns ist und in alle Ewigkeit bleibt. Damit dieser Gottes Geist aber mehr und mehr zunehmen kann, muss, wie schon gesagt, das seelische Umfeld stimmen. Jesus in uns ist also der Geist Gottes in uns.

Wie aber dürfen wir uns Gottes Geist in uns vorstellen? Hat Er eine Form, nach der man sich ein Vorstellungsbild machen kann? Nein, hat Er nicht. Wir sollen uns Gottes Geist, also Jesus, nicht in einer Form vorstellen, sondern mit Seinen Eigenschaften. Nach diesen Eigenschaften soll sich auch die Seele ausrichten. Hat die Seele sich diese Eigenschaften – durch die Kraft des Geistes – zu eigenmachen können, so wird Gottes Geist auch immer stärker, bis die Seele dann voll erfüllt mit dem Geist Gottes ist. Das ist dann die Wiedergeburt der Seele.

Die Eigenschaften des Geistes Gottes

Die Eigenschaften entsprechen den sieben Urengel Liebe, Licht, Kraft, die Ordnung Gottes, der Ernst, die Geduld und das Erbarmen.
Wenn Jesus in uns lebt, wenn wir ein Leben im Geist führen, dann leben diese sieben Eigenschaften in uns.

Die Liebe bedeutet, dass die Liebe zu Gott als eine Geistesgabe in uns wirkt. Die Liebe zu Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüt, ist eine Gnadengabe. Als Frucht der schon entwickelten Liebe zu Gott entspringt dann auch die Liebe zu den Mitmenschen, das heisst die Liebe zu Jesus im Mitmenschen. Die Liebe, wie der Geist Gottes auch im Mitmenschen zu seiner seelischen Reife wirkt.

Das Licht bedeutet die Erkenntnis, die Weisheit (Weisheit ist ja die Erfahrung daraus, wenn man die Erkenntnis in die Tat umsetzt). Das Licht ist auch die Wahrheit, ist das Wort Gottes. Wie die Liebe ist das Licht eine Gabe des Geistes und kann nicht mit Lesen von Büchern oder Hören von Predigten kompensiert werden. Das Licht entsteht nicht im Verstand, sondern allein im Herzen, dem Sitz des Geistes Gottes.

Die Kraft bedeutet auch der Wille. Der Wille ist die Kraft der Liebe, demzufolge auch eine Gabe des Geistes. Wenn der Wille vom Menschen ist, dann führt er in die falsche Richtung, wie unser Umfeld im natürlichen Leben ja vollumfänglich beweist. Wenn wir unseren Willen allein dem Göttlichen Willen unterstellen, dann und nur dann kann sich das Leben im Geiste verwirklichen.

Die Liebe zur Ordnung Gottes ist die Vierte. Diese umfasst die Ordnung oder auch die Gesetzmässigkeiten des natürlichen Lebens und jener des geistigen Lebens, welches den Augen der Weltmenschen vorenthalten ist. Nur durch die Erkenntnis, also mit dem Licht des Geistes, können die Geheimnisse der geistigen Gesetzmässigkeiten erkannt werden.

Der Ernst oder die Beharrlichkeit ist die Eigenschaft, welcher wir nebst der Geduld unser Ewiges Leben verdanken. Wenn ich bedenke, dass Jesus schon ein paarmal von mir gedacht hat: „Das ist ein hoffnungsloser Fall!!“, so verdanke ich es seiner von durch nichts abzubringender Beharrlichkeit und vor allem auch seiner immerwährenden Geduld, dass ich mich immer noch Seiner heiligen Liebe erfreuen darf!

Schliesslich bleibt als siebente Eigenschaft noch das Erbarmen, die Barmliebe. Wenn diese Liebe ausgeprägt in unserer Seele leben kann, dann verspüren wir öfters auch den sogenannten Barmschmerz. Sehen wir unsere Nächsten mit den Augen des Geistes wie sie am oder schon über dem Abgrund stehen und partout nicht vom sündigen Weg umkehren wollen, dann beschleicht unsere Seele dieser Barmschmerz. Helfen wollen und nicht helfen dürfen – das tut weh.

Leben diese sieben Eigenschaften in uns als reine Geistesgaben, so haben wir das Ewige Leben in uns. Dann lebt der Ewige in uns! Uns bleibt dann nur noch das Gebet, dass Er uns hilft allen, auch den kleinsten Unrat, in uns zu entfernen, damit wir die göttliche Führung für jeden Augenblich, jede Situation des Alltags erkennen können und danach handeln – dann dürfen wir Zuschauer unseres eigenen Lebens sein! Halleluja!

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